vonChristian Ihle 20.07.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

Unterhaltsame Musik-Doku über das Kölner Original Jürgen Zeltinger.
Die Zeltinger Band ist wahrscheinlich das näheste, was Deutschland an Pub-Rock zu bieten hat: Musik, die vor Punk schon da war, aber erst durch die Attitude des Punk richtig zu sich gefunden hat.

Hier wurde ein eingebetteter Medieninhalt blockiert. Beim Laden oder Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern des Anbieters hergestellt. Dabei können dem Anbieter personenbezogene Daten mitgeteilt werden.

Zeltinger ist in Köln eine Legende, ein Unterweltrocker und Asi mit Niwoh (allerdings gar nicht mal so viel “Niwoh”. Dafür aber umso mehr: Herz). Oliver Schwabes Doku zeichnet Zeltingers Weg nach, der in den frühen 80ern erstaunlich große Erfolge feierte und zaubert schönes Archivmaterial aus dem Hut: beängstigend intensive Liveauftritte aus dieser Zeit neben TV-Show-Auftritten, in denen Zeltinger offen (und sehr derb) übers Schwulsein spricht oder mit Paul Breitner einen Song spielt.

Dazwischen kommentieren Zeltinger selbst und seine wichtigsten Weggefährten sein Leben und zeichnen das Bild eines unangepassten Rockers, der den Respekt – und die Angst – aller hatte. Mit Heiner Lauterbach, Christian Kahrmann und Wolfgang Niedecken sind auch einige prominente talking heads dabei, angenehmerweise aber eben solche, die mit Zeltinger diesen Weg bestritten und sich durch die Kneipen Kölns gesoffen haben.
“Asi mit Niwoh” war für mich – als jemand, der Zeltinger nur vom Namen her kannte und nun wirklich keine Vorliebe für das Prinzip Köln hat – eine erstaunlich unterhaltsame und faszinierende Dokumentation.

(amazon prime)

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2020/07/20/amazon-prime-asi-mit-niwoh-die-juergen-zeltinger-geschichte/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert