Unterhaltsame Musik-Doku über das Kölner Original Jürgen Zeltinger.
Die Zeltinger Band ist wahrscheinlich das näheste, was Deutschland an Pub-Rock zu bieten hat: Musik, die vor Punk schon da war, aber erst durch die Attitude des Punk richtig zu sich gefunden hat.
Zeltinger ist in Köln eine Legende, ein Unterweltrocker und Asi mit Niwoh (allerdings gar nicht mal so viel „Niwoh“. Dafür aber umso mehr: Herz). Oliver Schwabes Doku zeichnet Zeltingers Weg nach, der in den frühen 80ern erstaunlich große Erfolge feierte und zaubert schönes Archivmaterial aus dem Hut: beängstigend intensive Liveauftritte aus dieser Zeit neben TV-Show-Auftritten, in denen Zeltinger offen (und sehr derb) übers Schwulsein spricht oder mit Paul Breitner einen Song spielt.
Dazwischen kommentieren Zeltinger selbst und seine wichtigsten Weggefährten sein Leben und zeichnen das Bild eines unangepassten Rockers, der den Respekt – und die Angst – aller hatte. Mit Heiner Lauterbach, Christian Kahrmann und Wolfgang Niedecken sind auch einige prominente talking heads dabei, angenehmerweise aber eben solche, die mit Zeltinger diesen Weg bestritten und sich durch die Kneipen Kölns gesoffen haben.
„Asi mit Niwoh“ war für mich – als jemand, der Zeltinger nur vom Namen her kannte und nun wirklich keine Vorliebe für das Prinzip Köln hat – eine erstaunlich unterhaltsame und faszinierende Dokumentation.
(amazon prime)