vonChristian Ihle 25.09.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Ein bei aller Intimität und Nähe letztlich unzugänglicher Film: eine Gruppe Jugendlicher, ein jeder auf seine Weise bereits von der Welt gebrochen, ist auf der Suche nach Etwas, ohne zu wissen, wonach. In engem quadratischem Bild gefilmt, die Kamera immer mittendrin und die Schauspieler so echt wie nur möglich, erzeugt Regisseurin Melanie Waelde eine klaustrophobische Stimmung der Orientierungslosigkeit. Erwachsene finden kaum statt und wenn, dann nur als Grund für die Zerstörung der Protagonisten. Es prügelt die Mutter, es hasst passiv-aggressiv der Stiefvater, es fehlen die Eltern völlig als Bezugspersonen.

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Dass „Nackte Tiere“ trotzdem nicht völlig trostlos wirkt, ist auch seinen Schauspielern zuzuschreiben, die trotz aller Verpfuschtheit ein nichtlarmoyantes Leben in ihre Buden bringen. Vor allem die unzerstörbare, undurchdringliche Marie Tragousti als Katja trägt den Film, der letztlich aber genauso orientierungslos wie seine Protagonisten wirkt. Was ihm aber nichts von seiner Kraft nimmt.

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