Vierstünder über James Comey, den – dank Trump – ehemaligen Chef des FBI. Die erste Hälfte befasst sich mit Comeys Amtszeit vor Trump und dem umstrittenen Schritt, die Untersuchung von Clintons E-Mails wenige Tage vor der Wahl zu verkünden. Hier gelingt „Comey Rule“ auch sehr gut, die Unmöglichkeit einer *richtigen* Entscheidung zu verdeutlichen.
Der zweite Teil der „Comey Rule“ spielt in Trumps Amtszeit und zeigt das bekannte Bild eines egoistischen Orangeschopfes im weißen Haus sowie der dortigen Flitzpiepen und der Gier von Trump & Co.
„Comey Rule“ ist gerade in diesen Szenen nah an einem real life „House Of Cards“, hat aber mit Trump (gespenstisch gut gespielt von Brendan Gleeson) natürlich einen zu eindimensionalen Bösewicht, um die Vielschichtigkeit einer richtig guten Serie zu erreichen und bewegt sich mit Fortlauf seiner Spieldauer doch gefährlich nah an eine Hagiographie des guten James Comey.
Trotz der wenig gelungenen Rahmenhandlung, in der Rod Rosenstein aus dem Off Wesen und Wirken von Comey kommentiert, ist „Comey Rule“ trotzdem kurzweilig, wenngleich nicht so spannend wie die Auszählung der Wahlstimmen in Michigan mit John King auf CNN – aber gut, was ist?
(HBO / Sky Atlantic)