vonChristian Ihle 22.12.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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„I’m Your Woman“ bewegt sich in seiner ersten Hälfte so langsam, dass nur die Aufmerksamen und Geduldigen mit einem guten Film belohnt werden, entwickelt die zweite Hälfte doch einen starken Sog.

Interessant ist „I’m Your Woman“ vor allem hinsichtlich seiner Ausrichtung, zeigt Julia Hart einen Gangsterfilm aus einer rein weiblichen Perspektive – und zwar nicht in einer Kopie von männlichen Mustern, sondern tatsächlich aus einem weiblichen Blick heraus.

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Dementsprechend ist die scheinbar öde erste Hälfte auch notwendiger Bestandteil des Films, verweist Hart damit doch auf die Rolle der Frau als Daheimfrau, die sich nicht um die Geschäfte oder Aktionen ihres Mannes kümmern will / darf / soll. Erst mit einer – zugegeben erzwungenen – Emanzipation aus dem Daheimfrau-Dasein gewinnt „I’m Your Woman“ an Dringlichkeit, in dem Maße wie auch Rachel Brosnahan in der Hauptrolle sich selbst zu Aktionen ermächtigt.

Stilistisch ist „I’m Your Woman“ nah an Chandors großem 70ies-Sittengemälde „A Most Violent Year“ und zeigt in eleganten Bildern das Amerika der 70er, scheut aber in den sich gegen Ende zuspitzenden Actionsequenzen auch vor der notwendigen Rauheit nicht zurück.

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