The Outfit (Regie: Graham Moore)
Eleganter, aber geschwätziger Film über einen Maßschneider (Mark Rylance), den es von der Londoner Saville Row ins unwirtliche Chicago verschlagen hat und dort zur Aufbesserung seines Lebesunterhalts einen toten Briefkasten der lokalen Gangstergruppierung betreibt.
Auch „The Outfit“ ist ein Lockdown-Film: wir bleiben immer im gleichen Raum, in dem eine handvoll Charaktere sich gegenseitig belügen und betrügen. Das Problem ist allerdings, dass das Drehbuch zwar Spaß an nostalgisch gefärbten Dialogen hat, aber je nach Plotnotwendigkeit seine Figuren dümmer macht als sie eigentlich sind. Dadurch werden einige der Charaden unglaubwürdig, womit das nur auf Dialogen gebaute Kartenhaus einzufallen beginnt.
One Year, One Night (Regie: Isaki Lacuesta)
Drama um die Trauma-Bewältigung nach dem Bataclan-Attentat.
Das Pärchen im Zentrum der Geschichte wählt jeweils einen anderen Weg: ständige Beschäftigung mit dem Geschenen oder völlige Verdrängung.
„Un año, una noche“ erzählt die Geschichte der beiden sehr zerfahren mit ständigen Zeitsprüngen und ermöglicht so kaum, sich in die Figuren einfühlen zu können.
Against The Ice (Regie: Peter Flinth)
Survival-Drama über eine dänische Expedition nach Grönland, die seltsam unterkühlt wirkt und nie mitreisst. Wenn im letzten Drittel um sich greifender Wahnsinn die Charaktere in Besitz nimmt, verliert der von ‚Game Of Thrones‘ – Star Nikolaj Coster-Waldau geschriebene Film erst recht den Faden.
Prognostiziere geringe Überlebenschancen in diesem reichbestückten Genre.