1. Always Together With You – Spiritualized
Eröffnungssong des hervorragenden neuen Albums in der patentierten Spiritualized-Formel: Gospel-Shoegaze at its best.
2. Close To Invisible – Vomit Heat
Aus den Ruinen der Oracles, international klingender Shoegaze-Pop.
Auf Platte übrigens auch mit Unterstützung von International Music und Stella Sommer.
3. BRD Noir – Jogger
Ganz neu, ganz frisch – aber Sound wie „33 Tage In Ketten“ der Fehlfarben!
„Wir haben uns getroffen in der BRD Noir / Und wir saßen betrunken auf den Hockern dieser Bar“
4. Rock’n’Roll Sozialstaat – Der Mann
Die anderen Türen, hier mit einem schön selbstkritischen funky Rocksong über Subventionen & Subkultur.
5. Modern Toy – Glove
Von A Place To Bury Strangers empfohlen und schön rougher, noisiger Post-Punk.
6. Racist, Sexist Boy – The Linda Lindas
Riot Grrrl Punkstampfer und Höhepunkt des Debütalbums des sehr jungen Quartetts aus L.A.
7. Jeff Goldblum – Mattiel
Von Jack White hochgeschätzter Garage-Pop, veröffentlichen gerade ihren Nachfolger zum auch schon guten „Satis Factory“-Album.
8. Not If You Were The Last Honey On Earth – Findlay
Findlay kehrt nach ihrem sehr starken TTRRUUCES-Projekt (mit Jules Apollinaire) wieder allein zurück. Ihr Soloact ist immer etwas mehr Breitwandpoprock (im besten Sinn) als das Bandprojekt, aber ihr im Titel auf die Dandy Warhols referenzierender Song „Not If You Were The Last Honey On Earth“ ist dennoch schön bissig im Chorus: „you’re not that charming / you’re fucking boring“.
9. Young and Stupid – Belle & Sebastian
Der stärkste Song des eher okayen neuen Belle & Sebastian – Albums kombiniert – wie in ihren besten Momenten (sagen wir: „Lazy Line Painter Jane“) – folkiges Songwriting mit einem Northern Soul Vibe.
10. Get Out – Sam Vance-Law
Immer wenn mich Sam Vance-Law an Gabriel Bruce erinnert, bin ich in Love.
11. The Change – The New Mourning
Das neueste Projekt von Thomas Pronai (The Beautiful Kantine Band und Bo Candy & his Broken Hearts) veröffentlicht nach einer tollen ersten Single von 2019 nun endlich auch das Debütalbum.
Die von Andreas Spechtl co-produzierte, starke erste Platte von The New Mourning erinnert mich an Notwist, wenn man deren Frickeleien gegen einen pulsigeren Sound eintauschen würde, oder an bodenständigere Flaming Lips.
12. This Is A Photograph – Kevin Morby
Auf einem der besten Alben seiner Karriere hat Kevin Morby gleich etliche Hits versammelt (siehe auch: „Rock Bottom“), insbesondere aber der Titeltrack „This Is A Photograph“, der eine repetitive Gitarrenfigur mit einem trockenen Vortrag und einem wunderbar ekstatischen Chorus-Moment verbindet, findet genau den sweet spot zwischen Lou Reed und Hasil Adkins.
13. Arbeit und Struktur – Hotel Rimini
Hotel Rimini ist ein ganz neues Projekt um Paul Pötsch von Trümmer. Die erste Single (wohl nach Wolfgang Herrndorfs Autobiographie betitelt?) der Leipziger Band fragt – musikalisch von Cello, Kontrabass und Violine begleitet – nach den Folgen von Erwachsenwerden und Verantwortung. Ein sehr vielversprechendes Debüt!
14. Der hier wird wehtun – Husten
Der beste Song der Band um Moses Schneider und Gisbert zu Knyphausen ist sehr persönlich, aber vage genug in seinem Inhalt, um allgemeingültig feststellen zu können: “Und ist es nicht furchtbar wahr / dass du erst weißt, wie wunderbar wunderbar / wenn du weißt, wie furchtbar furchtbar war?”
15. Female Lead – Honeyglaze
Die neueste Knallerband auf Speedy Wunderground, dem derzeit spannendsten Label Englands. Honeyglaze. Im Gegensatz zu vielen iher Labelkollegen klingen Honeyglaze aber deutlich „klassischer“ und spielen einen jangly Indiepop, der auch in den 90ern seinen Platz gefunden hätte. Dank persönlicher wie gesellschaftspolitisch gefärbter Texte von Sängerin Anouska Sokolow – wie in „Female Lead“ – versprechen Honeyglaze einiges für die Zukunft.
16. Ich sind für dich – Jochen Distelmeyer
Was für eine Rückkehr! Ganz ehrlich, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass a) Jochen Distelmeyer noch einmal neues Material veröffentlicht und dass es mich b) so dermaßen begeistert! Wunderbarer Singer/Songwriter-Folk mit Distelmeyer in bester Stimmme.
Ein Song, ein Album für die Jahres-Top-10.
Aus den ersten beiden Runden „Best New Music 2022“:
17. While Digging Through The Snow – Whitney K
18. Dance Me To The End Of Love – Tristen
19. Herbst – Frau Lehmann
20. Trevor – Whitmer Thomas
21. Winter Sleep – Gregor McEwan
22. Nightcall – Black Palms Orchestra
23. Dead Flowers – HEALTH/Poppy
24. Hurt To Love – Beach House
25. Risiko – Alpha Romeo & Die Sommerreifen
26. Dr. Murkes – Gwen Dolyn
27. Postkarten – Steintor Herrenchor
28. Love Reaches Out – A Place To Bury Strangers
29. Mythic Love – Bambara
30. Six Hills – Lewsberg
31. Anti-glory – Horsegirl
32. Wet Dream – Wet Leg
33. Futur 25 – Acht Eimer Hühnerherzen
34. FOAD – Mittekill
35. Fantasy Life Of Poetry & Crime – Peter Doherty & Frédéric Lo
36. Melanie Hargreaves Father’s Jaguar – The Jazz Butcher
37. Life On The Run – Herman Düne
38. Nachtflug – Tocotronic
39. Hold Me Tonight – Metronomy feat. Porridge Radio
40. Bloodline – Gabriels
41. Back To Dark – Zustra
42. Islands Song – AUA feat. Anika
43. Modern Fears (Pilotpriest Come True Version) – Electric Youth
44. Malibu – Christin Nichols
45. Machina – Boy Harsher feat. Mariana Saldana
46. Maradona – Apollo Sissi
47. Lazy Generation – Pauls Jets
48. Land Of The Blind – Yard Act
49. I Love You – Fontaines D.C.
50. Gender Studies – Mhaol
51. Süß lächelnd – Bipolar Feminin
52. Palm Royale – Swutscher
53. What I Love Most In England (Is The Food) – Jeffrey Lewis
54. Simulation Swarm – Big Thief
55. Concorde – Black Country, New Road
56. It’s Me And You, Kid – King Hannah
57. Always Happy – Grandma’s House
58. Leave It Out – Stone
59. Longboard – F.E.I.D.L.