Von allen Marvel-Helden ist mir wohl schon Thor der liebste – die Absurdität der Geschichte springt einem wie ein fliegender Hammer ins Gesicht und Chris Hemsworth gelingt es dennoch, diese Rolle sowohl mit Witz wie Emotion zu füllen.
Warum alle Welt aber so begeistert von der Regie Taika Waititis ist, lässt mich dagegen schon mehr rätseln. Er verflacht die Thor-Geschichten durch ein ADHSiges, ständiges Augenzwinkern und findet insbesondere in „Love & Thunder“ wirklich keine Kino-Bilder. Das ist sowieso das größte Problem der neuen MCU-Phase: warum sehen die Bilder so flach, so künstlich, so Fernsehen aus, wo doch die Geschichten immer raum- und zeitgreifender werden?
„Thor: Love & Thunder“ ist ein erträgliches Filmchen, das auch gut und gern ein Streaming-Mehrteiler sein könnte. Das genügt 2022 schon, um sich qualitativ weit von den anderen neuen MCU-Filmen abzuheben, sagt aber mehr über ein Franchise mit Dead-Superhero-Walking-Syndrom aus als über die Güte von „Love & Thunder“.
Erwähnenswert einzig, wie der nicht wiederzuerkennende Christian Bale dieser „look ma, all Jokes“-Geschichte eine emotionale Grundierung in seinen Anfangs- und Schlußszenen gibt. Fühlt sich zwar an wie aus einem völlig anderen Film, aber ist dennoch das einzige, was bleiben wird von all den LOLs, dem Love und dem Thunder.
Stimmt. Danke!
P.S.: Luke, der dritte Hemsworth-Bruder, spielt übrigens „Thor“ in der Amateurtheaterdarstellung gegenüber von Matt Damons „Loki“.