Im Vergleich zum ersten Teil ist „Glass Onion“ deutlich mehr auf der LOL-Seite gebaut, was ich nicht unbedingt begrüße. Zwar ist der Plot auf den ersten Blick vertrackt, aber bei näherem Hinsehen dann doch ein großes Nebelgeschwader ohne viel Substanz. Ich würde sagen, der gleichnamige Beatles-Song hat mehr Sinn und Verstand als Rian Johnsons Murder Mystery:
„I told you about the walrus and me, man / You know that we’re as close as can be, man / Well, here’s another clue for you all / The walrus was Paul“.
Ausstattung ist fabelhaft, Besetzung stark, Entertainment ordentlich und diese Agatha Christie Verbeugungen sind besser als die eigentlichen Christie-Neuverfilmungen von Kenneth Brannagh – es gibt sicher schlechteres im Netflix-Katalog oder in der Sequel-Geschichte. Der ganz große Wurf ist „Glass Onion“ aber auch nicht, dafür nimmt er sich selbst nicht ernst genug.
P.S.: irr, wie schnell all die Corona-Pandemie-Referenzen so arg dated wirken!