vonChristian Ihle 05.04.2023

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Etwas überdeutliche Satire auf Narzissmus und den Geliebtwerdenwollenwahn der Jungen Leut‘, der auch deshalb (~ Überdeutlichkeit) eine gewisse Nähe zu Ruben Östlunds Filmen spüren lässt. Schön nimmt Regisseur/Autor Kristoffer Borgli dabei die Mode- und Kunstwelt auseinander und findet ein dankbares Ziel in deren Streben nach vermeintlicher Authentizität und performativer Selbstvergewisserung auf der richtigen Seite zu stehen (habe ich schon Östlund als Vergleich erwähnt?).

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„Sick Of Myself“ ist allerdings sicker als Östlunds jüngste Satiren á la „Triangle Of Sadness“ und geht in deutlich unangenehmere Ecken, in denen es sich nicht so einfach weglachen lässt wie bei einer Oligarchen-Kotzorgie auf einem Kreuzfahrtschiff. So viele Fremdscham-Momente wie in „Sick Of Myself“ hatte ich schon lange nicht mehr im Kino. Die von Kristine Thorp & Eirik Sæther sehr überzeugend als völlig unausstehliche Typen gespielten Hauptfiguren tragen „Sick Of Myself“ bis wirklich jeder im Kinosaal dieses Königspaar des Narzissmus bis auf den Grund der Seele hasst.

Auch wenn Borgli kein ganz überzeugendes Ende findet, ist ihm mit seinem Kinodebüt ein sehr unterhaltsamer, ziemlich streitbarer Film gelungen.
Von ihm wird man noch hören.

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