vonChristian Ihle 09.05.2023

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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SQÜRL – Berlin 87

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Es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass ein 70jähriger Filmregisseur ein Debütalbum veröffentlicht und das zudem auch noch überzeugt! Aber klar, Jim Jarmusch kommt natürlich nicht aus dem Nichts zur Musik, sondern war in New Yorks avantgardistischer No-Wave-Szene involviert, die sich mit den Indepedent-Filmemachern dieser Zeit sowieso stark überschnitten hat. Jarmuschs „alte“ Band aus dieser Zeit, die Del-Byzanteens, habe ich ja kürzlich schon einmal ausdrücklich empfohlen. Sein offizielles Album-Debüt unter dem Namen SQÜRL spielt atmoshärischen Post-/Krautrock. Neben einem Feature mit Anika auf „She Don’t Wanna Talk About It“ ist vor allem „Berlin 87“ empfehlenswert, das Jarmuschs Erinnerungen an seinen damaligen Wohnsitz Berlin vertont.

Lael Neale – I Am The River

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Das neue Album von Lael Neale ist eine der besten Platten des bisherigen Jahres. Im Vergleich zum countryesken Singer/Songwriter-Vorgänger („Blue Vein„!) ist „Star Eaters Delight“ gleich zwei Dinge in einem: immer noch Lofi-Songwriting, doch nun klingt Lael Neale in Lieder wie „I Am The River“ und „Faster Than The Medicine“ als würde sie ihre Songs über einen Rhythm-Track eines verschollenen Strokes-Demos von 2001 singen.

Nightbus – Mirrors

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Dass die junge Post-Punk-Band Nightbus aus Manchester stammt, ist nicht zu überhören. Ihre Debütsingle „Mirrors“ zitiert direkt „Shadowplay“ von Joy Division und ist eine Geschichte über das Verwirrt- und Verlorensein in der Stadt der Nacht, eben genau passend zu einer Band die sich Nightbus nennt.

Heartworms – Retributions Of An Awful Life

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Gibt es ein besseres Trüffelschwein für neue Künstler als Dan Carey und sein Speedy Wunderground – Label? Black Country, New Road, Squid, The Lounge Society, Honeyglaze, O. oder English Teacher sind alle in den vergangen paar Jahren auf dem Londoner Label erschienen. Mit Heartworms, dem Projekt von Jojo Orme, hat Carey nun das nächste Juwel veröffentlicht – und seine stärkste Band seit Black Country, New Road gefunden. Die Debütveröffentlichung ist eine EP mit vier starken Songs, die sich zwischen Goth-beeinflußten Post-Punk und Dark Wave bewegen. Jojo Orme meldet sich damit als die interessanteste neue Stimme aus diesem Subgenre seit Jehnny Beth mit ihren Savages an.

Klassiker:

Janet Kay – Silly Games, 1979

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1979 wurde „Silly Games“ zu einer kleinen Sensation in Großbritannien. Der Song kletterte bis auf Platz 2 der britischen Charts und war das erste „Lover’s Rock“ – Lied, das den Sprung in die Fernsehlegende ‚Top Of The Pops‘ schaffte.

Als der Guardian vor einem halben Jahr die besten Nummer-2-Singles der Chart-Geschichte in ein Ranking brachte (hey, bei so einer absurden Idee geht mir Listenliebhaber natürlich das Herz auf) landete „Silly Games“ auf, wartet!, Platz 2 der besten Platz-2-Lieder aller Zeiten (übrigens hinter „Waterloo Sunset“ der Kinks und vor „Strawberry Fields Foever“/“Penny Lane“ der Beatles!):
„Everything about Silly Games is perfect: its gently rolling rhythm, its beautiful melody, Dennis Bovell’s subtle production, Kay’s vocal that goes from understated to indelible, via the note Bovell knew “every girl in the dance would try and sing”.
In Steven McQueens Fernsehserie über die West Indies Communities der 70er hat „Silly Games“ ebenfalls einen Einsatz und ist der beste Moment der ganzen Serie.

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