vonChristian Ihle 19.07.2023

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Zum einjährigen Jubiläum von Bretford Records spielten drei Bands im Festsaal Kreuzberg: Wax Legs, Chris Imler und Die Verlierer.

Chris Imler, der Grandseigneur der Berliner Subkultur, tritt unter eigenem Namen als Einmannshow und lebendige Drum-Maschine mit Backingtrack auf. Live wirkt Imler also noch elektronischer & rhythmischer als auf Platte. Auch das kraftwerkesque Bum-Chack von „Country Club“ mit seinem „Fuck You All“-Chorus ist treibender, tanzbarer – und weiterhin ein klarer Hit. Zweitbestes Lied war interessanterweise ein neuer Track, den Imler laut Eigenaussage kurz zuvor im Zug geschrieben hatte und der sich an einen The Shaggs – Song anlehnt, was er selbst während des Tracks mit „naja, ist ein wenig simpel, ich weiß“ kommentiert hat, aber vom Publikum begeistert angenommen wurde.

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Die Verlierer, Festsaal Kreuzberg

Bei Die Verlierer bin ich immer überrascht, wie groß dieser Old School Punk von jungen Leuten mit EA80 Anklängen auf einmal geworden ist. Würde sagen: Die Verlierer sind jetzt schon größer als Chuckamuck (die ja die Hälfte von Verlierer ausmachen), jedenfalls habe ich Chuckamuck noch nicht SO36 und Festsaal innerhalb eines halben Jahres ausverkaufen sehen (dazwischen waren Die Verlierer auch noch auf einer UK-Tournee!).

Live klingt die Band nicht ganz so räudig wie auf Platte, denn gerade deren Nichtproduktion mit Anmutung 1982 ist dort schon herausragend eingefangen. Blickt man ins Publikum, sind Die Verlierer übrigens wirklich einmal Punk für Punks. Nicht Indiekids oder Hipster oder Alte Männer, die das Publikum ausmachen, sondern tatsächlich die Lederjacken-Fraktion, die die Bierdusche gibt, als gäbe es 2023 keinen Wassernotstand.

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