The Swan
https://www.youtube.com/watch?v=1uzE8sdhnsQ
Kurioses Netflix-Projekt: Wes Anderson verfilmt in seinem sehr eigenen Wes-Anderson-Style mehrere Roald-Dahl-Kurzgeschichten als mal kürzere, mal längere Shorts.
„Der Schwan“ ist nur 17 Minuten lang und besteht hauptsächlich aus direkt in die Kamera gesprochenen TEXT, aber Anderson gelingt es dennoch, diesen Ansatz so spielerisch umzusetzen, dass es visuell faszinierend ist. Die Bullying-Geschichte unter Jugendlichen ist ziemlich dark und auch durchaus spannend.
Besser als es vom Ansatz her sein dürfte!
The Rat Catcher
https://www.youtube.com/watch?v=1JNdSlrac1g
Genau wie „Der Schwan“ ist auch „Der Rattenfänger“ eine TEXTlastige Frontalshow, in der drei Figuren die Kurzgeschichte erzählen bzw. das von einer Person gesprochene mimisch umsetzen.
Nett, aber nicht so fesselnd wie „Der Schwan“.
The Wonderful Story of Henry Sugar
Der „große“ der vier Netflix-Kurzfilme von Wes Anderson ist auch der beste. Ich war selbst überrascht, wie sehr mich diese mehrfach geschachtelte Story fasziniert hat, die von einem britischen Nichtsnutz-Dandy (Benedict Cumberbatch, ideal besetzt) handelt, der von einem indischen Yogi über Umwege die Fähigkeit erlernt, ohne Augen sehen zu können.
Zwar ist der Grundansatz aller vier Roald-Dahl-Verfilmungen immer irritierend, weil pausenlos, ob von den Charakteren oder aus dem Off, gebabbelt wird, so dass die Filme manchmal wie ein mimisch interpretiertes Audiobook wirken, aber im Fall von „The Wonderful Story of Henry Sugar“ ist die Geschichte selbst eben fabulierend genug, dass man trotzdem immer weiter will.
Eventuell nicht die Zukunft des Filmemachens, aber in seiner kuriosen Kombination aus Überdesign und Unterperformance schon ein sehr eigenes Werk.
Poison
Der minimalistischste der Wes-Anderson-Kurzfilme auf Grundlage von Roald-Dahl-Geschichten.
Benedict Cumberbatch liegt im Bett, eine tödliche Schlange unter seinem Laken. Jede Bewegung kann böse enden und so versuchen die dazugerufenen Dev Patel und Ben Kingsley dem Engländer das Leben zu retten. Schön spannend mit einer ständig tickenden Uhr im Hintergrund inszeniert, aber mit einem etwas plötzlichen/verblüffenden Ende, das wahrscheinlich seine Stärke eher in der politischen Aussage hat.