vonChristian Ihle 25.04.2024

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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„Cinema Speculation“ ist Quentin Tarantinos erstes Film-Sachbuch.

Mit „Cinema Speculation“ ist dem Pulp Fiction – Regisseur ein wirklich bemerkenswertes Buch gelungen. Tarantino ist in bestem Plaudermodus und ein irrer Nerd. Schon kurios, dass einem der größten Namen des Filmgeschäfts der letzten 30 Jahre eine Erzählung Hollywoods von der Seite, von Unten gelingt! Tarantino hat sich den Blick seiner Jugend bewahrt. Seine Liebe zur Exploitation (und mehr noch: Blaxploitation) scheint jederzeit durch und so fügt QT der klassischen Geschichte des Hollywoods der 70er – die er en passant miterzählt – noch eine andere Perspektive hinzu.

Sehr unterhaltsam, *sehr* meinungsstark, mit viel Insider-Wissen und, was fast schon herzrührend ist, einer so großen Liebe für Filmjournalismus, dass er sich ständig vor bestimmten Autoren verbeugt und ausführlich deren damalige Original-Reviews zitiert.

Manchmal verliert sich Tarantino vielleicht etwas arg in alternativen Besetzungsfragen (wen er welche Rolle in irgendeinem 70er Jahre Thriller hätte spielen lassen) und womöglich hätte ein Lektor manchmal noch über gewisse Formulierungsanhäufungen gehen können, aber „Cinema Speculation“ macht mir mehr Spaß als viele filmwissenschaftliche Bücher.

Ein herrlicher Ritt durch das Nischenkino der 70er und wie ich hoffe: nicht der letzte Ausflug Tarantinos in die Filmkritik!

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