Shōgun
auf Disney+
Was man „Shogun“ in jeder Sekunde anmerkt: hier wollte man keinesfalls in kulturelle Insensibilität verfallen und diese im alten Japan spielende Geschichte aus weißer Perspektive erzählen oder gar dem White Saviour ein weiteres filmisches Denkmal setzen.
Das ist auch respektabel und freut mich, dass „Shogun“ dennoch offensichtlich ein so durchschlagender Erfolg wurde, aber: es ist auch fucking anstrengend. Von den 10 Stunden Serienzeit sind grob geschätzt 7 Stunden japanisch und man hat sich nicht gerade die Mühe gemacht, kulturelle Riten zu simplifizieren, so dass mir einige politische Winkelzüge doch bis zum Ende rätselhaft blieben.
Dabei liegt hier sicher der interessanteste Part von „Shogun“: das gegenseitige sich Ausspielen um Macht, das Akzeptieren von Regeln und der geschickte Umgang damit, der einen Vorteil aus einem Nachteil wachsen lassen kann. Aber das ist zum Teil so opak, so schweigsam und nickend dargestellt, dass ich kaum nachvollziehen konnte, weshalb sich die Figuren nun so verhalten.
Noch rätselhafter war für mich der Gegenpol, der „böse Fürst“, und warum der Rest des Gremiums ihm eigentlich diese ganzen Folgen lang nachläuft und blind zustimmt?
The Responder
auf magenta
Britisches Polizeidrama, bewusst rauh & street gehalten. Nicht jede Story-Entwicklung erscheint zwangsläufig, aber vor allem Martin Freemans Gegen-den-Strich-Performance als völlig kaputter, womöglich korrupter Cop macht die Serie sehenswert.