Während Staffel 1 und Staffel 2 der Disney+-Serie um den Werdegang eines Restaurants in Chicago einen klaren Fokus hatten (S01: Heimkehr und Übernahme des Bruder-Sandwichladens / S02: Umbau der alten Bude zu einer Hochglanzküche) fehlt in Staffel 3 dieser Zielpunkt. Die vage formulierte Idee ist nun, den aufgehübschten Laden zum Sterne-Restaurant empor zu kochen, die St(e)akes sind demnach deutlich niedriger.
Dennoch ist überraschend, wie unterhaltsam The Bear bleibt und wie gutes Binge-Material die Serie bietet. Das liegt zum einen an der weiterhin knackigen 30-Minuten-plus-X-Spielzeit, zum anderen aber auch an den über zwei Staffeln bereits gut entwickelten Charakteren mit starken Schauspielern (v.a. Jeremy Allen White & Ayo Edebiri).
Dazu ist diese dritte Schicht mit dem bärenstärksten Soundtrack bisher gesegnet. Otis Redding, Weezer, James, John Cale, The Ronettes oder Adrianne Lenker geben sich, teilweise in einer Folge, das Ohr.
Lediglich die zwei „Sonder-Folgen“, die sich mit Rand-Charakteren beschäftigen, müssen wir als ungenießbar in die Küche zurückgeben, auch wenn die Idee, das Scheinwerferlicht einmal nach außen zu drehen, sicherlich theoretisch gut ist – aber auf der anderen Seite sind diese beiden Figuren nicht zu Unrecht Nebencharaktere, ist die Erzählung über die Küchenhilfe und die schwangere Schwester mehr Ablenkung und Sonderfall als zielführend, was gerade bei einer Serie schmerzt, deren Credo „EVERY SECOND COUNTS“ ist.
Danke für den Beitrag, bin schon sehr gespannt. LG Monique