vonChristian Ihle 02.12.2024

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Weihnachten im Anflug (Originaltitel: An Almost Christmas Story), 2024

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Halbstündiger Kurzfilm von „A Ghost Story“-Regisseur David Lowery, produziert von Alfonso Cuaron („Gravity“).

Die gelungene Cardboard-Stop-Motion-Technik fühlt sich minimalistisch und doch heimelig an und die Geschichte versucht einen Bogen um allergrößten Weihnachtskitsch zu schlagen – was im Originaltitel „An Almost Christmas Story“ auch bereits anklingt.

Der unabsichtliche Ausflug einer kleinen Eule in die große Stadt, direkt in den Weihnachtsbaum am Rockefeller Center in New York, und die folgende, verzweifelte Suche nach seinem Eulen-Papa ist anrührend und kann am Ende natürlich doch nicht den Geist der Weihnacht verneinen, so dass alles einem schönen Ende zugeführt wird.

Erzählt wird die Geschichte von einem gitarrespielenden Folksänger, der auf den Straßen New Yorks lebt (im Original von John C Reilly gesprochen), wodurch sich diese Beinah-Weihnachtsgeschichte auch musikalisch als Alternative zum großen Weihnachtsbrimborium vorstellt.

Ein angenehmer Hauch von Indie Attitude weht durch dieses Fastweihnachtsmärchen.

Die Geschichte vom Weihnachtsmann (Originaltitel: Santa’s Workshop), 1932

Interessanter Einblick in die ökonomischen Bedingungen der Weihnachtsmannwerkstätten in den frühen 30er Jahren.

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Das damals dominante tayloristische System (siehe auch Ford Automobile) findet hier im Just-In-Time-Termindruck der Weihnachtszeit natürlich eine willkommene Heimat. Die Struktur ist so erfolgreich gedrillt, dass gegen Ende nicht nur Elfen und Wichtel kleinteilig effizient ihre Arbeitsschritte erledigen, sodern gar die Produkte selbst in des Weihnachtsmanns Sack marschieren und so die rechtzeitige Abfahrt – im Schlitten mit vielen Rentierstärken – zur Distribution der Güter ermöglichen.

Donald und die Eicheldiebe (Originaltitel: Winter Storage), 1949

Kurz vor der Winterruhe versuchen A- und B-Hörnchen einen Weihnachtsvorrat an Eicheln anzulegen, doch Donald will neue Bäume pflanzen. Es folgt die nächsten sechs Minuten ein irrwitziges Kämpfchen um die vorhandenen Eicheln, was letztlich in einem großen Eich-Hockey-Match endet. Schön gezeichnet, einfallsreich und spaßig.

Der Eishockey-Champion (Originaltitel: The Hockey Champ), 1939

Hauptsächlich von seinen visuellen Gags lebender Kurzfilm über ein Eishockey-Match zwischen Donald und seinen Neffen.

Micky und Pluto feiern Weihnachten (Originaltitel: Pluto’s Christmas Tree), 1952

Wunderbar anarschischer kleiner Spaß, randvoll mit spielerischen, visuellen Gags. Lediglich das Ende ist etwas abrupt zuckerig-versöhnlich, aber gut, is ja, Weihnachten.

Aber gerade im Doppelpack mit dem direkt davor gesehenen, modernen Disney-Kurzfilm „Frozen: Olaf taut auf“ eine Wohltat.

Es war einmal ein Schneemann (Originaltitel: Once Upon a Snowman), 2020

Origin-Story von Olaf, dem Schneemann, aus dem Frozen Disneymatic Universe.

Ein kleiner flotter Animierspaß, der sich hauptsächlich – und witzig genug – um die fehlende Nase des Schneemanns dreht.
Deutlich besser als „Olaf taut auf“, der ein unerträglicher Schmonz ist.

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