Um den Affen-Gimmick gleich mal aus dem Weg zu räumen: die Idee, Robbie Williams über die gesamte Spielzeit als animinierten Affen darzustellen, ist weniger irritierend als die Zahnprotese von Rami Malek in „Bohemian Rhapsody“. Darin steckt wenigstens die Konsequenz, alle bemühte Mimikry gleich beiseite zu räumen und sich auf das wirklich wichtige eines Biopics zu konzentrieren: Aufstieg und Fall und Aufstieg des Helden (gähn).
„Better Man“ sei aber zugute gehalten, dass erstens genügend Ausflüge ins Absurde den gemächlichen Biopic-Fluß immer wieder unterbrechen und zweitens Robbie Williams eben wohl erst ein Zuhause in der Selbstbespiegelung seines eigenen Unglücklichseins findet. Deshalb kann man sich zwar über First World Problems ärgern und sich fragen, wieviel Mitleid man mit einem multimillionärigem Sexsymbol haben muss, aber andererseits wird sich hier wenigstens nackt gemacht und nicht nur der Glitzeranzug getragen.
Visuell wäre allerdings etwas mehr Realität in den Bildern und weniger CGI-Glitzer in jeder fucking Szene hochwillkommen gewesen. „Better Man“ wirkt von vorne bis hinten wie im Computer entstanden, hat den Look eines der Disney’schen „Live Action Remakes“. Nur eben hier nicht vom König der Löwen, sondern vom Robbie seinem Leben.
Das Musiker-Biopic ist ein vermaledeites Genre, aber innerhalb dessen gehört „Better Man“ zumindest zu den interessanteren Versuchen.