Vom niederländischen Kronprinzen Willem-Alexander gibt es interessante Neuigkeiten. So ist er offenbar gegen die Todesstrafe und würde als König ein Gesetz zur Einführung der Todesstrafe nicht unterschreiben.
Normalerweise erfährt die Öffentlichkeit nichts über die politische Einstellung des niederländischen Staatsoberhauptes oder dem inneren Kern der königlichen Familie. Grund ist, dass jede politische Aussage der Königin oder des Kronprinzen unter die sogenannte Minister-Verantwortung fällt. Das bedeutet, dass für ein bestimmtes Ressort zuständige Minister die politischen Konsequenzen tragen muss, also der Verkehrsminister, falls die Königin über Staus auf den Autobahnen klagen würde.
1997 gab Prinz Willem-Alexander dem Staatsfernsehen ein Interview und da sagte er, dass er bestimmte Gesetze nicht unterschreiben wolle – bsw. wenn es um die Todesstrafe gehen würde. Das Interview wurde vorab vom damaligen Ministerpräsidenten Wim Kok begutachtet und dann liess der die Aussage zur Todesstrafe löschen. Er sah Schwierigkeiten auf sich zukommen, wenn er dem Parlament erklären müsste, dass ein auf demokratischen Wege zustande gekommendes Gesetz vom Staatsoberhaupt nicht unterschrieben würde.
Doch nun erschien dieser Tag das Buch „Vom Prinz zum König“. Zwei Redakteure der Zeitung „De Volkskrant“, Remco Meijer und Jan Hoedeman, durften mit Zustimmung des Kronprinzen 91 Menschen aus der Umgebung des Prinzen befragen und so wissen die Niederländer jetzt, wie der künftige König über die Todesstrafe denkt.
Auch wurde bekannt, wie Wim Kok auf eine sehr umstrittene Aktion von Willem-Alexander im Jahre 2001 dachte. Damals gab es eine Diskussion über den Vater seiner späteren Ehefrau Maxima, Jorge Zorreguieta. Der Mann war in der Regierung des argentinischen Diktators Videla. Auf einer Reise in New York widmete sich Willem-Alexander den anwesenden Journalisten und sprach von einem Leserbrief aus Argentinien, wonach der arme Diktator doch nur Ordnung habe schaffen wollte. Der Brief war allerdings von Videla selbst. Seine Vorstellung von Ordnung sah allerdings so aus, dass bsw. Gegner des Regimes aus Flugzeugen geworfen wurden.
Kurzum, Maximas Vater war zur weltweit übertragenen Eheschliessung nicht willkommen. Darüber, so Wim Kok, war bereits Einigung erzielt worden. Dennoch verteidigte Willem-Alexander das umstrittene Regime. Für Wim Kok „eine Surprise unbekannter Größe“. Maxima sagte später in einer Pressekonferenz, dass ihr künftiger Mann „ein bisschen dumm“ gehandelt habe.