Stadtbad Schöneberg, Berlin / Foto: ©Sigrid Deitelhoff
Die Bilanz der Sommersaison 2012 verzeichnet bei allen Freibädern in Deutschland einen leichten Besucherzuwachs – trotz des durchwachsenen Wetters im letzten Sommer. Auch die Berliner Bäderbetriebe hatten ca. 5 Prozent mehr Badegäste als im Jahr 2011. Steigende Gästezahlen gab es in Frankfurt am Main ebenso wie in den norddeutschen Freibädern. Auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, in der Bäderlandschaft Potsdam und dort vor allem in den Strandbädern kamen mehr Badegäste als im verregneten Sommer des Vorjahres.
Mit dem warmen Herbst endete dann zwar die Freibad-Saison, nicht aber die kuriosen Ereignisse in den Schwimmbädern.
Zum Beispiel: Am Ende der Sommersaison lud das Stadionbad in Bamberg zu einem Hundebadetag ein. Pro Hund wurde der Kindertarif von 2,30 Euro erhoben. Da das Schwimmbadwasser vor der nächsten Saison sowieso gewechselt und das Becken gereinigt werden mußte, entschied sich Uwe Weier, der Leiter der Bäderbetriebe zu dieser anderen Art des Gassigehens. Der Hunde-Swimmingpool wurden von den vierbeinigen Gästen begeistert angenommen.
Besonders kurios finden SchwimmerInnen das Kraulverbot im Hallenbad in Gelnhausen. Spötter sprachen schon vom einzigen Brustschwimmbad der Welt. Das Kraul-Verbot soll die „normalen“ SchwimmerInnen vor den Leistungssportlern schützen – so der Hintergrund dieser Reglementierung. In der neuen Badeordnung heißt es: „Das Schwimmen in der Stilart Kraul-, Delfin- und Rückenkraulschwimmen während des öffentlichen Badebetriebs ist nur bei freigegebenen Bahnen erlaubt.“
Und in Koblenz darf laut Gerichtsbeschlusses ein Angler auf dem Weg zum Rhein nicht über das Gelände des Freibades laufen. Ein Nachtschwimmer im Stuttgarter Freibad hingegen konnte das Schwimmbad-Gelände nicht mehr verlassen, weil er mit seinem Po im Eingangstor stecken blieb. Wahrscheinlich hatte er sich bei seiner nächtlichen Schwimmaktion jede Menge Muskeln antrainiert!?
Kurios für einige süddeutsche FreibadlerInnen – für uns PrinzenbadlerInnen aber vorbildlich: die Sommer-Saisoneröffnung des Karlsruher Sonnenbades am 22.2.2013. Bei Minustemperaturen sprangen 20 abgehärtete SchwimmerInnen in das 28 Grad warme Wasser.
Das Sonnenbad in Karlsruhe hat den Ergeiz, als erstes Freibad in Deutschland die Sommersaison zu eröffnen und als letztes Bad im Winter zu schließen. In diesem Jahr soll es bis zum 1. Dezember geöffnet bleiben. Die zusätzlichen Kosten, vor allem für die Wassererwärmung, werden teilweise von einem Freundeskreis mit 600 Mitgliedern getragen. Wir sollten auch mal über einen Verein für das Prinzenbad nachdenken …
Aber auch das Freibad in Oelde bei Warendorf (NRW) öffnete seine Tore schon recht früh im Jahr – am 24.3.2013. Auch hier gibt es einen Verein, eine Privat-Initiative, die diese frühe Saisoneröffnung möglich macht.
Ostern begann dann in vielen Städten die Freibad-Saison. Karfreitag öffnete in Hessen das erste Freibad im Frankfurter Stadtteil Hausen und im Berliner Strandbad Wannsee wagten sich bei Schneetreiben und eisigen Temperaturen die ersten Hartgesottenen ins eiskalte Wasser.
Eine Neuigkeit gibt es noch: Der Aufsichtsrat der Berliner Bäder-Betriebe hat die Vorstandspositionen neu besetzt.
Ole Bested Hensing, bisher Geschäftsführer der Freizeitanlage Tropical Islands, wird als Vorstandsvorsitzender zusammen mit Annette Siering (Vorstand für Personal und Finanzen) ab dem 1. Mai die Nachfolge von Dr. Klaus Lipinsky und Michael Schenk übernehmen.
Apropo „Rückblick auf die Wintersaison“: Wir PrinzenbadlerInnen entwickeln uns so langsam zu EisbadlerInnen. Wir schwammen in der Hallenbad-Saison diverse Male bei Schnee und Eis im Aussen-Pool.