vonSigrid Deitelhoff 02.08.2013

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Was gibt es Neues von der Schwimm-WM in Barcelona?

 

Wie sieht eine Vorbereitung auf die Schwimm-WM aus? Es gibt die unterschiedlichsten Trainingsmethoden, um sich auf Schwimmmwettkämpfe einzustellen – und einige davon sind schon sehr speziell: Zum Beispiel wendet Ryan Lochte eine CrossFit-Methode an, die daraus besteht, Bierfässer zu werfen. Hört sich crazy an, soll aber was nützen.

 

Die Chinesin Liu Zige trainiert ihre Delphin-Lage mit einer Sand-Weste, die sie beim Schwimmen trägt. Auch krass! Dagegen erscheint die Wettkampfeinstimmung von Katinka Hosszu aus Ungarn ganz unspektakulär. Ihre Trainingsvorbereitung besteht einfach aus Wettkämpfen, sie trainiert also durch Schwimmmeisterschaften.

 

Besonders beeindruckend finde ich allerdings immer noch Leanne Shaptons Vorbereitung auf die kanadischen Olympia-Qualifikationsmeisterschaften in den 90ziger Jahren. Sie legte sich vor den Wettkämpfen auf den Bauch ins Bett und atmete sich mit der Stoppuhr in der Hand durch ihre Schwimmstrecken. Sie schreibt dazu in ihrem Buch „Bahnen ziehen“:

 

„Ich spüre den Absprung, den reißenden Klang des Wassereintritts, die Stille, das Loten der Tiefe und den wiederkehrenden drängenden Lärm, wenn ich mit dem Kopf aus dem Wasser komme.“

 

(…)

 

„An manchen jener Morgen, wenn ich in der Küche auf meine Mutter wartete, mischte ich etwas zusammen, das ich „Muffin-im-Becher“ nannte: Instant-Vollkorn-Muffinmix mit einer halben Tasse Milch verrührt, kurz in die Mikrowelle und anschließend mit dem Löffel gegessen. Das war mein Ritual: Ich stellte den Timer auf eine Minute zehn, die Zeit, die ich auf hundert Meter Brust Kurzbahn schwimmen wollte. Ich drücke auf den Startknopf der Mikrowelle. Atme, springe. Ich höre, wie oben im Bad der Wasserhahn abgedreht wird. In meiner Vorstellung liege ich vorne, aus dem Augenwinkel ist niemand zu sehen.“

 

(Auszug aus dem wunderbaren Buch:“Bahnen ziehen“ von Leanne Shapton, S. 126, Suhrkamp Verlag 2012)

 

 

Final-Ergebnisse des fünften Wettkampf-Tages

 

200m Lagen der Männer:

Gold für Ryan Lochte (USA):         1:54.98 Minuten
Silber für Kosuke Hagino (JPN):    1:56.29 Minuten
Bronze für Thiago Pereira (BRA):  1:56.30 Minuten

 

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Ryan Lochte trägt an jedem neuen Wettkampf-Tag ein anderes Paar Schuhe/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

100m Freistil der Männer:

Gold für James Magnussen (AUS): 47.71 Sekunden
Silber für James Feigen (USA):        47.82 Sekunden
Bronze für Nathan Adrian (USA):   47.84 Sekunden

 

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Gold für James Magnussen / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

200m Schmetterling der Frauen:

Gold für Liu Zige (CHN):                            2:04.59 Minuten
Silber für Mireia Belmonte Garcia (ESP): 2:04.78 Minuten
Bronze für Katinka Hosszu (HUN):          2:05.59 Minuten

 

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200m Schmetterling: Gold für Liu Zige/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

 

50m Rücken der Frauen:

Gold für Zhao Jing (CHN):            27.29 Sekunden
Silber für Fu Yuanhul CHN):         27.39 Sekunden
Bronze für Aya Terakawa (JPN):  27.53 Sekunden

 

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Sprintstrecke: 50m Rücken/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

4x200m Freistil-Staffel der Frauen:

Gold für die USA:         7:45.14 Minuten
Silber für Australien:    7:47.08 Minuten
Bronze für Frankreich:  7:48.43 Minuten

 

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Gold für das US-Team: Karlee Bispo, Katie Ledecky, Shannon Vreeland und Missy Franklin (noch im Wasser) nach der 4x200m Freistil-Staffel/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Und sonst?

– Marco Koch qualifizierte sich für das Finale über 200m Brust

– Halbfinale über 100m Freistil der Frauen: Britta Steffen erreichte mit 53:93 Sekunden den 2. Platz (5. Platz bei der Gesamtplazierung) und wird damit beim Finale für diese Strecke dabei sein

– Halbfinale 200m Brust in 2:19.11 Minuten und damit Weltrekord für die Dänin Rikke Møller Pedersen

 

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Weltrekord: Rikke Møller Pedersen / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

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