8 Final-Wettkämpfe am letzten Tag der Schwimm-WM in Barcelona
Nervig ist die mediale Ungleichbehandlung von Frauen und Männern im Schwimmsport. Nicht nur an diesem, sondern an allen Wettkampftagen.
Die Kommentare einiger TV-Moderatoren während der Schwimm-WM fand ich oft mehr als unterirdisch, einige Äußerungen schon fast grenzwertig. Zum Beispiel wurde die Überreichung der Goldmedaille an Yuliya Efimova für die 50m Rückenlage mit den Worten kommentiert, dass sei eine hübsche Schwimmerin, die sich für die Zukunft keine Sorgen machen müsse, da bestimmt viele Hochglanz-Magazine ein Interesse hätten.
Junge Männer werden als Männer bezeichnet, junge Frauen hingegen als Mädels. Das Privatleben von Schwimmerinnen stand in den letzten Tagen immer wieder im Vordergrund: Welche Schwimmerin ist mit wem liiert, welche der Frauen ist verheiratet, wer hat ein Kind?
Bei den Schwimmern wurden andere Fragen gestellt: Warum ist wer zum Schwimmen gekommen? Wer trainiert bei welchem Trainer und wieso?. Das Privatleben der männlichen Schwimmer stand in der Regel nie im Vordergrund.
Erwähnt wurde nur Sun Yangs Liebesgeschichte, der den Verband in Richtung Hongkong verließ, weil sein Trainer ihm seine Freundin ausreden wollte. Sun Yang traf seine eigene Entscheidung und setzte sich damit durch. Diese Geschichte – immer wieder erzählt – wurde aber immer auch in einem politischen Zusammenhang gestellt. Sun Yang ist ein Rebell, der sich dem Druck widersetzt, so der Eurosport-Moderator. Sein Privatleben hat eine politische Dimension, deshalb wird sie erzählt.
Die mediale Ungleichbehandlung von Frauen und Männern im Schwimmsport – und nicht nur dort – ist mehr als ärgerlich!
Final-Ergebnisse des letzten Wettkampf-Tages
50m Rücken der Männer:
Gold für Camille Lacourt (FRA): 24.42 Sekunden
Silber für Jérémy Stravius (FRA): 24.54 Sekunden
Silber für Matt Grevers (USA): 24.54 Sekunden
Jérémy Stravius und Matt Grevers zeitgleich.
50m Rücken der Frauen:
Gold für Yuliya Efimova (RUS): 29.52 Sekunden
Silber für Ruta Meilutyte (LTU): 29.59 Sekunden
Bronze für Jessica Hardy (USA): 29.80 Sekunden
400m Lagen der Männer:
Gold für Daiya Seto (JPN): 4:08.69 Minuten
Silber für Chase Kalisz (USA): 4:09.22 Minuten
Bronze für Thiago Pereira (BRA): 4:09.48 Minuten
50m Freistil der Frauen:
Gold für Ranomi Kromowidjojo (NED): 24.05 Sekunden
Silber für Cate Campbell (AUS): 24.11 Sekunden
Bronze für Francesca Halsall (GBR): 24.30 Sekunden
1500m Freistil der Männer:
Gold für Sun Yang (CHN): 14:41.15 Minuten
Silber für Ryan Cochrane CAN): 14:42.48 Minuten
Bronze für Gregorio Paltrinieri (ITA): 14:45.37 Minuten
400m Lagen der Frauen:
Gold für Katinka Hosszu (HUN): 4:30.41 Minuten
Silber für Mireia Belmonte Garcia (ESP): 4:31.21 Minuten
Bronze für Elizabeth Beisel (USA): 4:31.69 Minuten
4x100m Staffel der Männer:
Gold für Frankreich: 3:31.51 Minuten
Silber für Australien: 3:31.64 Minuten
Bronze für Japan: 3:32.26 Minuten
Die Deutsche Männerstaffel landet auf Platz 5 mit 3:33.97 Minuten.
Die USA wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Das bedeutet Gold für Frankreich.
4x100m Staffel der Frauen:
Gold für die USA: 3:53.23 Minuten
Silber für Australien: 3:55.22 Minuten
Bronze für Russland: 3:56.47 Minuten
Die Deutsche Frauenstaffel erreicht mit 4:01.81 Minuten leider nur den 8. Platz.