vonSigrid Deitelhoff 07.08.2013

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Keine Tour von Seebad zu Seebad, sondern von sanierten zu unsanierten Bädern in Berlin mit den VorständlerInnen der Berliner Bäderbetriebe Annette Siering und Ole Bested Hensing, dem Staatssekretär Andreas Statzkowski und dem CDU-Fraktionschef Florian Graf.

 

Die Bädertour führte vom sanierten Hallenbad auf der Fischerinsel über die unsanierte Schwimmhalle an der Thomas-Mann-Straße (Prenzlauer Berg) zur Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) in der Landsberger Allee.

 

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Die sanierte Schwimmhalle Fischerinsel / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Seit fünf Jahren werden die Berliner Bäder aus Mitteln der verschiedenen Fördertöpfe saniert. Bald laufen diese Förderprogramme aus. Anlass für die Bäderbetriebe, Bilanz zu ziehen, was wie saniert wurde. Als Ausblick stehen – je nach Zukunftsszenario – verschiedene Herausforderungen an.

 

Um es gleich vorwegzunehmen: Laut Vorstand der Bäderbetriebe geht es nicht um die Schließung sanierter und gut funktionierender Bäder – auch nicht um Personalabbau, sondern um eine Erneuerung durch Umstrukturierung der Berliner Bäderlandschaft. Oder wie formulierte es der Architekt Andreas Veauthier, der zusammen mit Nils Meyer 2009 für die energetische Sanierung der Schwimmhalle Fischerinsel zuständig war: Die Berliner Bäderlandschaft muß auf zwei Beinen stehen. Bei dem einen Standbein geht es um eine Grundversorgung (z.B. Schul- und Vereinsschwimmen) und das andere, bisher vernachlässigte Standbein sei die Wirtschaftlichkeit der Schwimmbäder.

 

Ole Bested Hensing gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass es oftmals genauso teuer oder sogar teuerer sei, sehr marode Bäder zu sanieren als ein Bad neu zu bauen. Das Angebot im Schwimmbad sei nach einer Bestandssanierung oftmals schlechter oder würde geringer ausfallen als vorher. Das führe dann aber zu sinkenden Nutzerzahlen.

 

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Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße: Ungewiss, ob sie saniert wird/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

Der Vorstand der Berliner Bäderbetriebe will im September fünf Standorte benennen und zur Diskussion stellen, die sie für Kombibäder im Auge haben. Größere Einheiten seien kostengünstiger im Unterhalt (Personal/Angebote etc.) Natürlich auch nur dann, wenn genügend Kunden das Bad frequentieren.

 

Es geht um ein Bäderkonzept, so Ole Bested Hensing, das verschiedene Kombibad-Mischformen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen vorsieht. Schwerpunkte könnten sein: ein Kombibad mit Tauchturm, ein Bad für lauteres Publikum, ein Bad mit einem größeren Wellnessaspekt etc.

 

Die SSE (Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark) soll ein sportorientiertes Hallenbad bleiben. Es müssen hier zwar noch einige Sanierungsprobleme gelöst werden, wie z.B. die Sanierung der Entwässerungsrinne, die um das Bad herum verläuft. Andere Ausbesserungen können jedoch aus Fördermitteln bestritten werden. Insgesamt ist die SSE das Bad in Berlin, dass die geringsten Kosten pro NutzerIn aufweist. Viele Räume wurden jedoch in diesem Sportbad immer noch nicht fertig gestellt. Über deren zukünftige Nutzung muss noch nachgedacht werden. Für Heiterkeit sorgte der Vorschlag, dass benachbarte Velodrom abzureißen und dort ein Freibad zu bauen. Damit wäre die SSE auch ein Kombibad,  natürlich ein sportorientiertes.

 

 

Mehr Informationen zum Thema:

 

rbb Abendschau vom 7.8.2013

 

Berliner Zeitung vom 7.8.2013

 

Pankower Allgemeine Zeitung vom 7.8.2013

 

Berliner Morgenpost vom 8.8.13

 

Tagesspiegel vom 8.8.2013

 

taz-Bericht vom 9.8.2013

 

taz-Kommentar vom 9.8.2013

 

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Wettkampfbecken in der SSE / Foto: ©Sigrid Deitelhoff
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Sprunganlage in der SSE / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

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