vonSigrid Deitelhoff 04.05.2014

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Am ersten Tag der Sommersaison fühlen wir PrinzenbadlerInnen uns immer wie EisbadlerInnen. Aber kein Wunder: Mit 6 Grad Lufttemperatur war es gestern morgen auch bitterkalt! Einige legten sogar erst am Beckenrand ihre Winterkleidung ab.

Trotzdem: Die PrinzenbadlerInnen ließen es sich gestern bei strahlend-blauem Himmel gutgehen. Und das nicht nur beim Anbaden im 24 Grad warmen Nichtschwimmerbecken, sondern auch beim anschließenden Sektempfang auf der  Cafeteria-Terrasse. Die Mutigen (Mehrzahl!) schwammen sogar ohne Neopren-Anzug im Sportbecken bei 18 Grad Wassertemperatur. Im Mehrzweckbecken durften wir noch nicht schwimmen. Es war noch gesperrt, wird aber voraussichtlich im Laufe des Tages geöffnet. Die im Becken entnommene Wasserprobe soll im zuständigen Institut heruntergefallen sein, sagt die Gerüchteküche. Die Wasser-Untersuchung muss also wiederholt werden. Aber … „The same procedure as every year, James“ heißt es in „Dinner for One“, der feste Bestandteil des Silvester-Fernsehprogramms. Und für uns PrinzenbadlerInnen beginnt ja nun auch tatsächlich eines neues Jahr. Passend hierzu begrüßten sich die Stammgäste wie zu jedem Saisonbeginn mit einem „Frohes Neues Jahr“.

Das seit Jahresbeginn verkomplizierte Preissystem vereinfacht sich jetzt im Prinzenbad. Wir müssen uns keine Schwimm-Zeiten und die entsprechenden Eintrittspreise für Früh-, Spät- oder Kurzzeit-Tarife merken. Wer keine Saison- oder Premiumkarte erworben hat, bezahlt den normalen Basistarif von 5,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro). Basta! So einfach (wenn auch teuer!) ist das Leben von PrinzenbadlerInnen.

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Beim Sektfrühstück gestern wurden dann alle Neuigkeiten unter den Stammgästen ausgetauscht. Zum Beispiel die Information, das der bisheriger GraftTherme-Geschäftsführer Henry Peukert von Delmenhorst nach Berlin wechselt. Er wird direkt unter dem Bäderchef Ole Bested Hensing Leiter der 63 Berliner Bäder und ist für ca. 770 MitarbeiterInnen verantwortlich. So stand es am 30. April im Weser-Kurier. Und das Delmenhorster Kreisblatt wußte am 3. Mai zu berichten, dass in Berlin der Blick schon länger auf das Delmenhorster Schwimmbad gerichtet worden sei. Aus Sicht des Vorstandes der Berliner Bäderbetriebe könnte die „GraftTherme“ ein Vorbild für die Reform der Berliner Bäderlandschaft sein. Die Hauptstadt soll von Delmen… (was?) lernen? Delmenhorst: 73.588 Einwohner, 1 Erlebnisbad.

Die Gerüchteküche besagt nun, dass Henry Peukert mit dem Vorstandsvorsitzenden der Berliner Bäderbetriebe Ole Bested Hensing verwandt sein soll. Aber das ist doch gar nicht relevant…

Interessanter ist da schon die Beobachtung der PrinzenbadlerInnen, die fleißig während der Wintersaison in den Hallenbädern trainiert haben, dass mit der Einführung des neuen Preissystems kaum noch RentnerInnen auf Schwimmbahnen anzutreffen sind. Da stellt sich die Frage: Schwimmen die gar nicht mehr oder neuerdings zu anderen Zeiten?

Alle Fotos oben: ©Sigrid Deitelhoff

 

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2014/05/04/anbaden-im-prinzenbad-3/

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kommentare

  • Warum keine RentnerInnen anzutreffen sind? Na, wegen den Preisen. Leider kommen RentnerInnen nicht in den Genuß eines ermäßigten Eintritts. Und in den Sommerbädern gibt es weder Früh- noch Spättarife. Auch der neue „Basistarif“ gilt nur für die Hallenbäder.
    Hier wäre eine Änderung nötig!

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