vonSigrid Deitelhoff 31.05.2014

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Liebe PrinzenbadlerInnen, ich habe Eure Informationen zu den Eintrittspreisen gesammelt, gesichtet und versuche hier mal ein update zum Prinzenbad-Preissystem:

 

Der „normale“ Tarif
beträgt 5,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro). Für diesen Tarif gibt es auch die Sammelkarten „10+1“ und „20+3“.  Bedeutet also 11 Bad-Besuche zum Preis von 10 bzw. 23 Bad-Besuche zum Preis von 20. Die Sammelkarte „10+1“ kostet 55 Euro (ermäßigt 35 Euro) und die Sammelkarte „20+3“ 110 Euro (ermäßigt 70 Euro).

 

Familienkarte
Für bis zu zwei Erwachsene und fünf Kinder kostet dieser Tarif 11,50 Euro. Die Familienkarte gilt auch für die unterschiedlichsten Patchworkfamilien-Varianten. Und auch für Erwachsene mit eingesammelten Nachbar-Kindern, Kindern von Freunden, Bekannten etc.

 

Frühtarif
3,50 Euro. Der Früh-Tarif gilt von 7 Uhr bis 8 Uhr plus. Plus bedeutet, der Kaffee wird einem nicht um Punkt 8 Uhr aus der Hand gerissen. Die Bäderbetriebe zeigen sich hier kulant. Ausserdem gibt es am Ausgang nur ein Drehkreuz. So kann keine Auslass-Kontrolle stattfinden, zumal es wohl in diesem Jahr auch weniger Personal im Prinzenbad zum Kontrollieren gibt (sagt die Gerüchteküche).

 

Spättarif
3,50 Euro. Der Spät-Tarif gilt 75 Minuten vor der Bad-Schließung. Bis heute (31.5.) also ab 17:45 Uhr, ab Juni dann ab 18:45 Uhr. Die eigentliche Schwimmzeit beträgt nur maximal 45 Minuten, da eine halbe Stunde vor Schließung alle PrinzenbadlerInnen die Schwimmbecken verlassen müssen.  Danke in diesem Zusammenhang an Heini, der im Blog-Kommentar hierauf nochmal hingewiesen hat. Mir als Frühschwimmerin entgehen schon mal solche Aspekte des Spätschwimmens.

Für alle, die es gewohnt sind ihre Termine langfristig zu planen, noch der Hinweis: Ab dem ersten September schließt das Prinzenbad jeden Abend wieder um 19 Uhr. Das bedeutet, dass der Spättarif dann wieder ab 17:45 Uhr gilt.

Für den Früh- und Spättarif gibt es Sammelkarten: Die Zehner-Karte kostet 35 Euro, die Zwanziger-Sammelkarte 70 Euro.

Übrigens: Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, warum es auf der Preistafel des Prinzenbades keinen Hinweis auf den Früh- und Spättarif gibt.

 

Wassertemperatur-Aufschlag
Das mit dem Aufpreis von 1,50 Euro für eine Wassertemperatur ab 27 Grad im Prinzenbad vergessen wir ganz einfach. Das erklären wir für Humbug, weil es Humbug ist. Zum einen ist es utopisch, dass es die Heizungsanlage bei kaltem Wetter schafft, das Wasser auf 27 Grad zu heizen und zum anderen kann dieser Aufschlag gar nicht wirklich erhoben werden. Für wen oder wie überhaupt, fragt zu Recht CG im Kommentar? Etwa nur für den einzelnen Eintritt? Auf jeden Fall nicht für die Premium-, Saisonkarten- und SammelkartenbesitzerInnen, die schon ihre Eintrittskarten gekauft haben. Da wird der Aufschlag schon im Preis im Hinblick auf einen „Niedrig-Temperatur-Verdacht“ enthalten sein. Und zum normalen Preis immer mal wieder von einzelnen Badegästen einen eventuellen Aufschlag zu verlangen… Da gibt es dann entweder einen riesigen Aufstand oder aber niemand von den NormaltariflerInnen geht mehr ins Prinzenbad. Ausserdem ist das Einlass-System gar nicht für ad hoc veränderbare Eintrittspreise konzipiert.

 

Saisonkarte
Für 248 Euro (ermäßigt 154 Euro) gibt es die Saisonkarte für das Prinzenbad. Sie gilt für die Sommersaison, also noch bis zum 14. September 2014. Da die Saison später als sonst begonnen hat und früher als in den letzten Jahren beendet werden soll, ist sie im Vergleich zu den vorigen Jahren letztendlich teurer geworden. Mit der Saisonkarte kann zwar auch mehrmals am Tag im Prinzenbad geschwommen werden, aber zwischen den verschiedenen Eintritten müssen mindestens 4 Stunden liegen, dass soll einen Missbrauch der Saisonkarte (z.B. die Weitergabe an andere SchwimmerInnen) verhindern helfen. Ein Foto für diese Karte ist zwar jetzt vorgeschrieben, aber das reicht wohl trotzdem nicht? Es mußten weitere Einschränkungen her?

Die Saisonkarte hat den Vorteil, jederzeit Schwimmen gehen zu können. Für einen günstigen Eintritt muss ausserdem nicht mehr auf das Früh- und Spätschwimmen ausgewichen werden, also genau richtig für die Sommersaison-PrinzenbadlerInnen, die einen VielschwimmerInnen-Rabatt und leere Becken bevorzugen. So die Theorie. In der Praxis schwimmen diese PrinzenbadlerInnen statt mit Früh- und SpättariflerInnen nun mit Kindergruppen, Schulklassen und pubertierenden Mädels und Jungs zusammen in den Schwimmbecken. Aber trotzdem: Solange es die eigene Zeitplanung zuläßt, ermöglicht dieser Tarif durchaus mehr Spielraum.

 

Premiumkarte
Ein Jahr gültig. Bei Einmal-Zahlung kann für 539 Euro (ermäßigt 319 Euo) so oft wie man will und in allen Schwimmbädern der Berliner Bäderbetriebe geschwommen werden. Bei monatlicher Abbuchung kostet die Premiumkarte 588 Euro (ermäßigt 348 Euo). Neben dem Eintritt für die Bäder sind 10 Saunabesuche oder 10 Unterrichtseinheiten aus dem Kursangebot der Bäderbetriebe enthalten.
Einige PrinzenbadlerInnen finden das Prozedere zu bürokratisch: Antrag stellen, Fragen beantworten und dann warten bis die Premiumkarte da ist. Argument: In anderen Städten können Guthabenkarten einfach an der Kasse erworben werden. Wenn ich das richtig verstanden habe, bestimmt dort die Höhe des Guthabens auf der Karte den Eintrittspreis. Bei einem höheren Aufladebetrag gibt es mehr Rabatt als bei einem niedrigen. Ob dieses System für eine gerechtere Preisgestaltung steht, wenn es darüberhinaus keinerlei Ermäßigungen gäbe, ist die Frage?

Die Premiumkarte lohnt sich ab 3 Schwimmbadbesuchen pro Woche, wurde mir berichtet. Also vor allem für die VielschwimmerInnen, die auch im Winter regelmäßig in den Hallenbädern trainieren.

 

Und sonst noch?
Sowohl bei der Suche nach veschiedenen Schwimmbad-Tarifsystemen im Internet als auch in Gesprächen mit SchwimmerInnen aus unterschiedlichen Bundesländern ist mir aufgefallen, dass Saisonkarten nirgendwo sonst in Deutschland so teuer sind wie in Berlin.

Für das Delmenhorster Schwimmbad gibt es zwar keine Saisonkarte, aber einen Früh- und einen Spät-Tarif wie in Berlin. Na, was soll das denn? Delmenhorst? Was hat das Schwimmbad in Delmenhorst mit dem Prinzenbad zu tun, fragt ihr Euch bestimmt?

Ganz einfach: Das Delmenhorster Kreisblatt wußte am 3. Mai 2014 zu berichten, dass der Vorstand der Berliner Bäderbetriebe ein wohlwollendes Auge auf die “GraftTherme” in Delmenhorst geworfen hat. Sie sei ein Vorbild für die Reform der Berliner Bäderlandschaft, war dort zu lesen (Siehe auch Blogbeitrag „Anbaden im Prinzenbad“).

Ja, das Schwimmbad in Delmenhorst könnte tatsächlich eine Vorbildfunktion haben! Der Früh- und Spättarif umfaßt dort zum Beispiel eine viel längere Zeitspanne als im Prinzenbad: Morgens 90 Minuten, abends 2-3 Stunden je nach Wochentag. Und der Früh- und Spät-Tarif in Delmenhorst ist mit 2,80 Euro deutlich günstiger als in Berlin. Ausserdem kostet dort die 20er Karte nur 55 Euro, die 50er Karte 125 Euro. Na, sind das Preise?! Aber vielleicht gibt es in Bezug auf die Preispolitik der Berliner Bäderbetriebe noch Hoffnung…
Henry Peukert, der ehemalige Geschäftsführer der „GraftTherme“ in Delmenhorst, wurde vor Kurzem direkt unter dem Bäderchef Ole Bested Hensing Leiter der 63 Berliner Bäder. Vielleicht führt er die Delmenhorster Schwimmbad-Preise ja auch in Berlin ein, denn schließlich wurde das Schwimmbad in Delmenhorst unter seiner Regentschaft zum Vorbild für die zukünftige Berliner Bäderlandschaft. Ich denke, so ein guter Ruf verpflichtet.

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2014/05/31/tarif-update/

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kommentare

  • Gibt es einen Tarif bzw. Sammelkarten für Hartz-4-Empfänger? 3,50 Euro sind recht fett, wenn man 8 Euro am Tag zur Verfügung hat.

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