Die Bilanz der Berliner Bäderbetriebe (BBB) sieht für den vergangenen Juli nicht so rosig aus. Wen wundert das, ausser die Berliner Bäderbetriebe selbst?!
Weniger Gäste als im Juli 2013 besuchten die Schwimmbäder in Berlin. Das Wetter ist Schuld – so die steile These der Bäderbetriebe. Der Juli im Jahr 2013 soll heißer als in diesem Jahr gewesen sein. Wie kommt diese Aussage zustande? Ich weiß es nicht, wahrscheinlich haben die Berliner Bäderbetriebe jetzt einen eigenen Wetterfrosch engagiert. Der Wetterdienst in Potsdam jedenfalls widerspricht dieser Annahme. Ganz im Gegenteil: Fakt ist, dass der Juli in diesem Jahr viel wärmer als im letzten Jahr war. Ja, dumm gelaufen! Jetzt fehlen die Argumente. Die Berliner Bäderbetriebe geraten so langsam in Erklärungsnot.
So ein Unsinn, davon auszugehen, dass es an den hohen Eintrittspreisen liegen würde. Nein, niemals, never ever – natürlich liegt das nicht (doppelt unterstrichen) an der Preisgestaltung und der Bäderpolitik in dieser Stadt.
Wir PrinzenbadlerInnen kennen die wahren Gründe für die schlechte Bilanz. Und diese Gründe wollen wir Euch nicht vorenthalten:
– Das Wetter war einfach zu heiß. Niemand wollte mehr nach draussen gehen
– Die BerlinerInnen sind ein schwimmfaules Volk
– Die BerlinerInnen wollen sich partout nicht an das neue Preissystem gewöhnen. Sie sind renitent.
– Es gab so viele spannende Fernseh-Shows und -Soaps, dessen dramatische Höhepunkte im Juli gezeigt wurden
– Wegen der Fußball-WM mussten die Berliner tagsüber schlafen und konnten nicht Schwimmen gehen
– Schwimmflügel waren ausverkauft
– Badeanzüge waren ebenfalls ausverkauft
– Alle Busse und U-Bahnen, die zum Prinzenbad führen, waren immer so gnadenlos überfüllt
– Schwimmbrillen sind so teuer geworden, Sonnenbrillen auch
– Ständig waren die Badetücher in der Wäsche
– Die Schwimmbecken waren nicht so oft defekt wie in den letzten Jahren. Die PrinzenbadlerInnen haben deshalb ihr Bad nicht erkannt und sind daran vorbeigelaufen
– Wir haben uns schweißgebadet fortbewegt. Hatten also immer unser eigenes Schwimmbecken um uns herum. Warum also die Freibäder besuchen. Schwitzen ist billiger.
– Zwei Wochen im Juli gab es in der Prinzenbad-Cafeteria keine Giotto-Torte
– Das Freibad in Delmenhorst gefällt vielen BerlinerInnen einfach besser. Deshalb haben sie dort Urlaub gemacht
Welche Gründe auch immer zutreffen. Schon klar: Schuld sind auf jeden Fall die doofen Berliner Badegäste, die die Freibäder nicht besuchen!
Foto oben: ©Sigrid Deitelhoff
die bäderbetriebe verfahren nach dem prinzip: „alle doof, ausser ich“