Freitag vormittag im Prinzenbad. Ich sitze unter dem überdachten Teil der Cafeteria-Terrasse und lese den Speiseplan für die Prinzenbad-Abschiedsparty am 28. September. Es regnet und ich schaue ein bißchen betrübt in den wolkenverhangenen Himmel. Ja, ich weiß: Irgendwann muss es ja sein. Alles hat ein Ende … auch die Sommersaison 2014. Trotzdem …!
Heiner, einer unserer ältesten Stammgäste sitzt neben mir. Seit 16 Jahren ißt er während der Freibad-Saison regelmäßig zu Mittag in der Cafeteria. Ich muss laut sprechen, wenn ich mich mit ihm unterhalten will. Er ist ein bißchen schwerhörig. Er hat sich einen Pullover von Matze geliehen und Dagmar gebeten, ihm einen Glühwein zu machen. Das will was heißen. Er ist einer der wenigen Stammgäste, die noch mit nacktem Oberkörper auf der Terrasse sitzen, wenn wir übrigen PrinzenbadlerInnen uns schon vor Wind und Wetter schützen. Heiner ist unser heimlicher Wetterfrosch. Wenn er sagt, der Sommer ist vorbei, dann ist der Sommer eben vorbei. Er brüllt, so als sei ich diejenige, die schlecht hört, dass es nun Herbst sei, wir aber in diesem Jahr einen so schönen Sommer wie selten gehabt hätten. Ja, ich stimme ihm zu – so habe ich diese Saison auch in Erinnerung – das Wetter war super.
Eine Gruppe von amerikanischen Jugendlichen stürmt an uns vorbei. Einen Regenschirm in der einen Hand, in der anderen eine Kamera oder ein Handy. Sie fotografieren “was das Zeug hält”. Hier ein Foto, dort ein Foto. Der Wortanführer erklärt der restlichen Touristengruppe, dies sei das kultigste Bad in ganz Berlin, dass hätte er im Internet gelesen. Zumindest im Sommer, ergränzt ein anderer aus der Gruppe. Nach dem Foto-Shooting sind sie so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. “Mensch, die waren ja noch nicht einmal schwimmen!”, schreit Heiner mir ins Ohr. Okay, ich habe verstanden: Der Sommer ist vorbei.
Am 28. September ab 16 Uhr verabschieden wir uns auf der traditionellen Abschiedsparty von der Sommersaison 2014, vom Prinzenbad, vom Cafeteria-Team, aber auch voneinander. Kommt alle!
Matze und Dagmar haben Eure Essens-Wünsche mittels Fragebogen ermittelt:
Es gibt ein Suppenbuffet. Zusätzlich noch: Bouletten, Veggi-Spaghetti, verschiedene Salate und unsere Lieblings-Nachspeisen und -Kuchen.
Ausserdem: Kaffee, Tee, Wasser, Efes-Pilsener.
Alles zum Preis von 12,50 Euro. Die Cafeteria-Crew bittet um Voranmeldung.
Auch wenn die “Prinzenbadsaison” leider bald endet,
Ihr könnt den Sommer noch schwimmend verlängern:
Das Strandbad Weissensee – privat betrieben – hat auch im Winter geöffnet: Bald kostet es keinen Eintritt mehr, im Moment ist in der Woche ab 11 Uhr geöffnet, der reguläre Eintritt kostet 4,50 Euro, ab 17 Uhr 1 Euro.
Vom Alex mit der M4 oder aus Friedrichshain mit der M13 bis Berliner Allee /Indira – Gandhi- Str.fahren,
Viel Spaß!