vonSigrid Deitelhoff 09.06.2015

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Ich stehe am Rand des Sportbeckens – von den Stammgästen liebevoll Bergsee genannt, da es das kälteste Becken im Prinzenbad ist. Zu Saisonbeginn, wenn die Lufttemperatur noch sehr niedrig ist, wird es in der Regel nur von den Triathleten mit Neoprenanzug frequentiert. Im Laufe der Sommersaison mit steigender Luft-Temperatur schwimmen dann immer mehr FreibadlerInnen dort. Es gibt allerdings auch einige wenige Stammgäste, die das kühlere Becken gleich zu Beginn der Saison bevorzugen. Da sie den Kältekick lieben, erhalten sie von den anderen Badegästen ein Art Beinamen, meistens in Form eines  Adjektivs wie z.B. “die kalte Ursula*” oder “die kühle Sandra*“.

Ich versuche mit meinen Zehen die Wassertemperatur zu erfühlen. Eigentlich ist es jetzt draußen warm genug, um ins kalte Becken zu springen. Stammgast D. bleibt auf dem Weg zum Nichtschwimmerbecken (genannt Teich) neben mir stehen und fragt, ob ich mich schon traue, meine persönliche Bergsee-Saison zu eröffnen.

Ich: “Mmh, weiß nicht.”
D.: “Ist gar nicht mehr sooo kalt!”
Ich: “Na, ja…”
D.: “Was ist los? Du siehst aus, also wolltest Du hier vor dem Becken meditieren.”
Ich: “Nee, ich warte auf meine nächste persönliche Hitzewelle.”

 

*Die Vornamen habe ich anonymisiert. Aber die Prinzenbad-Stammgäste kennen natürlich die Klarnamen unserer Eisschwimmerinnen

😉

Foto oben: ©Sigrid Deitelhoff

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2015/06/09/anbaden-im-bergsee/

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kommentare

  • Es gibt nichts schöneres. Das Frankfurter Brentanobad mit seiner sensationellen 100m-Bahn (Ätsch!) ist auch nicht beheizt. Ich träume von einem Eisschwimmverein, für den man doch bestimmt sofort die härtesten Manager anwerben könnte. Das wäre doch die Herausforderung! Und dann wäre das Bad auch im Winter auf und dann würden hier und da kleine Holzöfen aufgestellt, damit sich die Schwimmerinnen daran erwärmen können. Neopren wäre auch nicht verboten…

  • Heute dann wirklich der Sprung in den kalten Bergsee. Eigentlich verstehe ich die EischwimmerInnen-Fraktion gut… Es ist richtig richtig toll. Trotzdem: Momentan splitte ich noch: Heute 1000 Meter im Mehrzweckbecken und anschließend 300 Meter im Bergsee. Morgen werde ich dann weniger im hinteren und dafür länger im vorderen Becken schwimmen. Und irgendwann dann mal … (noch in dieser Saison)
    😉

  • Ihr Lieben,
    es haben mich schon einige PrinzenbadlerInnen danach gefragt. Sogar S. hat aus Prerow angerufen und wollte das wissen…

    Jetzt habt ihr mich erwischt. Nein, die Hitzewelle kam dann nicht…
    Aber morgen werde ich im Bergsee anbaden. Heute wäre ich schon fast ‘reingesprungen. War aber in Eile auf dem Weg zur taz…

  • Liebe Sigrid,
    ich freue mich aus der Ferne sehr über die Neuigkeiten aus dem Prinzenbad ! Danke für deine Arbeit.
    Was mich jetzt aber noch interessieren würde: warst du denn nun drin im Bergsee ? Bin gespannt.
    Bis bald auf der Terrasse ,Chrissi

  • Also, liebe Sigrid, ich habe schon am Samstag den Bergsee angebadet, inzwischen ist er doch nun wirklich total warm. Also hinein! 🙂

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