Schöne Zeiten im Prinzenbad. Die Eisheiligen haben nicht nur das Prinzenbad in fester, frostiger Hand. Kalte Lufttemperaturen und ein eisiger Wind lassen uns auf dem Weg zum Mehrzweckbecken frieren. Dort erwartet uns warmes Wasser. Das Sportbecken ist aus technischen Gründen gesperrt. „Technische Gründe“ bedeutet meistens „zu wenig Personal“, vermutet meine Spind-Nachbarin im Umkleidebereich.

Nur einige wenige SchwimmerInnen sind auf den Bahnen mit Wettkampf-Leinen unterwegs. Zwischen einzelnen Trainingseinheiten diskutieren wir am Beckenrand über die Vorteile des Flossenschwimmens, über den Unterschied zwischen Schwimmerinnen, die mit dem Wasser kämpfen und solchen, die mit dem Wasser gleiten.

Nach dem Duschen – eingekuschelt in Daggis Wolldecken – genießen wir auf der Prinzenbad-Terrasse heißen Apfelpunsch und die frisch zubereiteten Pfingst-Zuccini-Reibeplätzen mit wahlweise Lachs oder Apfelkompott. Tessa ist noch verabredet und muss schnell los. Ein bißchen sieht sie so aus, als würde sie gerne noch bei uns bleiben. Mit Bernd, Chrissi und Uwe rede ich über Schwimm-Trainingspläne und den Einsatz von Nasenklemmen beim Rückenschwimmen.

Während sich so langsam eine dicke schwarze Wolke vor die Sonne schiebt, bekomme ich von meiner Freundin eine sms mit der Info, dass es in Tegel gerade ganz doll hagelt. Okay, vielleicht sollte ich mich auch so langsam auf den Heimweg machen. Was für ein wunderschöner Pfingst-Sonntag morgen, denke ich und gehe durch das Ausgangs-Drehkreuz zu meinem Fahrrad.

Foto: ©Sigrid Deitelhoff