vonSigrid Deitelhoff 08.05.2017

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Mogli, die Prinzenbadkatze, befindet sich noch im Wintermodus. Sie liegt den ganzen Tag lang eingekringelt in Matzes Büro und schläft, statt den Stammgästen um die Beine zu streichen – das ist üblicherweise so ihre Art, die Sommersaison zu begrüßen.

Na, ja – so viele Beine „zum ‚Drumherstreichen“ gibt es in der Prinzenbad-Cafeteria auch noch nicht. Und das liegt eindeutig am Wetter. Kälte oder Wind oder Regen halten mich eigentlich nicht vom „Draußenschwimmen“ ab. Fehlt das „oder“ bei der Aufzählung dieser Wetterlagen, ist das weniger lustig.

Wie viele andere PrinzenbadlerInnen habe ich in der letzten Woche auch oft „blaugemacht“. Dabei haben wir in Berlin noch Glück mit dem Wetter. Im Rhein-Main-Gebiet und in Teilen Bayerns gab es Unwetter, die die öffentliche Infrastruktur schwer beschädigten. Flüge fielen in Frankfurt aus, Keller liefen in Bayern mit Wasser voll und in vielen Städten wurde die Freibadsaison verschoben. Das müßt ihr Euch mal vorstellen: Das miese Wetter verhinderte z.B. in Nürnberg den Start der Freibadsaison. Auch nicht schön! Da geht es uns noch verhältnismäßig gut. Immerhin können wir noch wählen, ob wir dem Wetter trotzen und uns in die Regen- und Becken-Fluten stürzen wollen oder nicht.

Die Badegäste, die dem Wetter standhalten und im Prinzenbad auftauchen, befinden sich – ähnlich wie Mogli – auch noch im Wintermodus. Mit Handschuhen, Mützen und warmen Winterklamotten kommen die SchwimmerInnen ins Freibad. In dicken Bademänteln legen sie den Weg von den Duschen zu den Becken zurück. In der Cafeteria steht für uns dann schon eine Kiste mit Wolldecken bereit und zu Trinken gibt es verschiedene alkoholfreie und heiße Punschsorten.

Und ich bin auch noch voll im Wintermodus. Vor ein paar Tagen vergaß ich, nach dem Schwimmen meine Trainingsuhr abzunehmen. Ein Blick auf das Ziffernblatt signalisierte mir, dass ich noch jede Menge Zeit für einen Kaffee hätte. Nun, gut –  eine Stunde verspätet kam ich zu meinem Termin. Der Blick auf die Wanduhr bestätigte mir, dass ich von einer falschen Uhrzeit ausging. Kein Wunder, meine Trainingsuhr läuft immer noch im Wintermodus…

Alle Fotos: ©Mathias Kutscha

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