vonSigrid Deitelhoff 26.05.2017

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Auf dem Weg ins Prinzenbad springe ich schnell in den Zeitungsladen meines Vertrauens, um für die regnerischen Tage ein paar BVG-Fahrkarten zu kaufen. Der Zeitungsverkäufer legt für mich die Fahrscheine auf eine Geldbörse, die aufgeschlagen auf dem Tresen liegt.

Ich: „Übrigens, das ist nicht mein Portemonaie, was da liegt.“
Zeitungsverkäufer: „Wie jetzt? Echt nicht?“

Er wendet sich an einen weiteren Kunden, der in einer Zeitschrift blättert.

Zeitungsverkäufer: „Ist das deine Geldbörse, Carsten?“
Carsten: „Nee, meine ist das auch nicht.“

Unterdessen untersucht der Zeitungshändler meines Vertrauens die Börse genauer und findet einen Ausweis

Zeitungsverkäufer: „Die Geldbörse ist von unserem Hutschi. Sieh mal einer an, der ist doch tatsächlich in Windhoek geboren. Wer hätte das gedacht?!“
Carsten: „Ah, kenne ich – das liegt irgendwo an der Ostsee.“
Zeitungsverkäufer: „Nee, das andere Windhoek, das in Afrika.“
Carsten: „Na, ruf’den Hutschi mal an. Da ist vielleicht seine Telefonnummer in der Geldbörse.
Zeitungsverkäufer: „Nein, den ruf‘ ich nicht an. Auf gar keinen Fall rufe ich den an.“
Carsten: „Wieso denn das nicht? Der Hutschi ist doch immer so verschusselt. Der weiß bestimmt nicht mehr, wo er seine Geldbörse liegen gelassen hat.“

Inzwischen habe ich meine Fahrscheine weggepackt und gehe zur Tür. Beim Verlassen des Zeitungsladen höre ich gerade noch wie, der Zeitungsverkäufer sagt:

„Mensch, wenn ich den Hutschi jetzt anrufe, weiß der doch, dass ich in seiner Geldbörse herumgewühlt habe.“

Foto oben: ©Sigrid Deitelhoff

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