vonSigrid Deitelhoff 03.07.2017

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Das Kaifu-Bad heißt so, weil es in Hamburg am Kaiser-Friedrich-Ufer gelegen ist. Ob das Kaifu-Bad zu Recht auch Hamburger „Kultbad“ heißt, kann ich nicht beurteilen. Ich war nur einmal dort, um es schwimmend zu erkunden. Das Kombi-Bad besteht aus fünf verschiedenen Becken: Je einem kleinen Innen- und Aussenbecken, die beide auch im Winter geöffnet sind, da sie beheizt werden. Weiterhin gibt es draussen einen Kinderbereich sowie ein 50-Meter-Sport- und ein 10-Meter-Sprungturmbecken, die alle nur im Sommer beschwimmbar sind.P1170778

Im Gegensatz zu der Alster-Schwimmhalle trainiert hier nicht die Crème de la Crème des deutschen Schwimmsports, sondern eine interessante Mischung aus rüstigen RentnerInnen, StudentInnen und Szenegängern. Darüberhinaus sind  Familien genauso anzutreffen wie gut trainierte SchwimmerInnen.

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Das Kaifubad ist bei den HamburgerInnen beliebt und mit seiner 120 jährigen Tradition das älteste Schwimmbad Hamburgs. Anfang 2016 wurden die historischen Gebäude aufwendig restauriert. Die Kaifu-Sole, das kleine Innenbecken ist ein Floating-Becken und weist einen hohen Salzgehalt mit 6 Prozent auf. Und auch andere Angebote wie Aquakurse oder die Sauna können im Bad genutzt werden.

Die Temperatur im Sportbecken ist knackig kühl, das Wasser hat aber eine sehr gute Qualität. Eigentlich wie gemacht für die EisbadlerInnen unter den PrinzenbadlerInnen. Obwohl ich mich eher zu den gemäßigten Wassertemperaturen bekenne, hat es auch mir dort richtig gut gefallen. Danach brauchte ich jedenfalls keinen Kaffee mehr, um wach zu werden.

Das Kaifu-Bad kommt unaufgeregt daher. Die Atmosphäre erinnert an die des Prinzenbads. Wahrscheinlich habe ich mich deshalb dort so wohl gefühlt… Ein Kombi-Bad ohne viel Schnick-Schnack.

In Hamburg gibt es die Möglichkeit einer Schwimmclub-Mitgliedschaft. Eine Karte für 15 Bäder. Die „Bäderlandschaft Hamburg“ (vergleichbar mit den „Berliner Bäderbetrieben“) bietet für die Mitgliedschaft eine Flexi-  oder eine Basis Card an. Das beinhaltet: Für Clubmitglieder öffnen die teilnehmenden Bäder exklusiv schon vor der offiziellen Öffnungszeit, mit der Basis Card 2 Mal pro Woche, mit der Flexi Card für jeden Tag. Der Monatsbeitrag für eine Basis Card kostet z.B. 26 Euro bei einer Club-Jahresmitgliedschaft. Für die Flexi Card 41,50 Euro pro Monat. Der Eintritt kostet dann aber schon noch extra. Auch wenn es einen Rabatt bei einer Schwimmclub-Mitgliedschaft von 3 Euro auf die Flexi Card und 1,50 Euro auf den Basistarif gibt, sind das dann immer noch 3,10 bzw. 4,60 Euro Eintritt für das Kaifu-Bad. Rabatte gibt es aber auch auf Saunabesuche und die im Bad stattfindenden Kurse. Auf den ersten Blick erscheint das Konzept „Schwimmclub“ interessant, auf den zweiten Blick zeigt sich, das die Schwimmbad-Tarife in Hamburg alles andere als günstig sind.

Übrigens: In Hamburg heißen die Seepferdchen-Kurse für Kinder „Pinguin-Schulen“. Das gefällt mir am aller Besten 😉

Alle Fotos: ©Sigrid Deitelhoff

 

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2017/07/03/schwimmen-im-kaifu-bad/

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kommentare

  • Liebe Frau Deitelhoff, danke für den tollen Artikel. Korrigieren möchten wir allerdings, dass Schwimmclubgäste zusätzlich zur Mitgliedsgebühr in den exklusiven Zeiten Eintritt zahlen müssten. Das ist nicht so. Der Eintritt ist mit der Mitgliedsgebühr je nach gewähltem Modell (Basis oder Flexi) bereits abgegolten. Vergünstigungen gibt es dann auf alle weiteren Angebote. Noch als kleine Ergänzung: Die Aufnahme mit dem Becken in der Halle zeigt nicht Kaifu-Sole sondern das indoor-Beckend es regulären Bades. Kaifu-Sole ist im 120 Jahre alten Teil der Anlage und ist damit Deutschlands ältestes Schwimmbad.

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