vonSigrid Deitelhoff 05.07.2018

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Wasserball. War jetzt auch im Prinzenbad zu sehen. Schon am Samstag, bevor die große Party losging. Die Vorrunde. Bestes Wetter, nicht zu heiß, nicht zu kalt. Daher war es auch nicht zu voll, um das vorsichtig auszudrücken.

Aber ein internationales Teilnehmerfeld, Mannschaften aus ganz Europa, die Heimmannschaft aus Berlin heißt Aquaholics, das gibt der Veranstaltung schon mal den richtigen Flair. Dazu richtige Schiedsrichter mit schicken Sonnenbrillen, ein Tribünenbereich und ab und an schauten sich die übrigen Badegäste das ganze auch durchaus wohlwollend an.

Um es vorweg zu sagen: Schön, dass es das gibt. Genauso wie das großartige neue Sportbecken mit richtigen Leinen – und vielleicht einigt man sich auch noch auf eine vernünftige Beschilderung, damit jeder weiß, wo man was und wie schnell schwimmt, wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war. Kreuzberg kann auch sportlich.

Wie instinktgetriebene Flusspferde

Aber zurück zum Wasserball. Ein Kollege von mir macht das ja. Auf Weltklasseniveau. War mit Spandau schon Deutscher Meister. Wenn man sich das in der Bundesliga anschaut, ist das sehr hübsch anzuschauen: Wohldurchtrainierte Männer, die im Wasser wie instinktgetriebene Flusspferde aufeinander losgehen.

Eine Partie dauert eine Stunde, mit kurzen Pausen, durchaus kurzweiliger und besser in den Tagesablauf passend als zum Beispiel eine Fußball-Weltmeisterschaft. Es fallen mehr Tore, und obwohl da wirklich ein Hauen und Stechen herrscht, was an Rosenkriege oder Shakespeare denken lässt, wird nicht soviel rumgeheult wie im Fußball.

Keine zehn Pferde würden mich allerdings in so ein Becken bringen, und wenn doch: falls ich den Ball hätte, würde ich sehr schnell dafür sorgen, dass ich ihn wieder los bin. Auch wenn man noch sehr weit weg vom gegnerischen Tor ist: wer das Sportgerät hat, läuft immer Gefahr, dass ein freundlicher Angreifer von vorn einen einfach unter Wasser drückt – und was unter Wasser so genau passiert, davon hat mir mein Kollege auch berichtet, und daher werde ich ganz sicher dieser Sportart fernbleiben.

Bitte wiederholen

Das schöne beim Prinzenbadturnier: So ganz rüpelhaft ging es hier nicht zur Sache und in den Teams befanden sich durchaus nicht nur die „Durchtrainierten“. Einige Bäuche waren zu sehen, und manche schwammen so langsam, dass sie immer hinterher schwammen, was freilich den Vorteil hat, dass sie dann nie den Ball bekommen und mit vermutlich weniger Blessuren aus dem Becken dürfen.

Also wäre das eventuell doch eine Taktik, um das einmal zu probieren? Statt immer nur Kacheln zu zählen, wäre es mit einem Ball doch mal ganz nett. Zumindest werde ich das mir wieder anschauen. Bitte wiederholen.

Holger Leidig ist die Mannschaftsleitung des Leidig24 Triathlonteams, eines Zusammenschlusses von Berliner Triathleten und Ausdauersportlern, die manchmal von England nach Frankreich schwimmen, die Tiergartenstaffel laufen oder einfach nur in irgendeiner deutschen Triathlonliga starten.

Er schwimmt selbst gerne den einen oder anderen Kilometer im Prinzenbad und schreibt ab sofort als Gastautor für den Prinzenbad- Blog. Man kann ihn auch als Schwimmtrainer buchen.

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