vonSigrid Deitelhoff 21.07.2020

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Die erste Neuerung im Prinzenbad betrifft die drei improvisierten Umkleidebereiche, die aus Bauzäunen bestehen. Immer wieder wurde gerätselt, wieviele Personen gleichzeitig unter Wahrung der Abstandsregeln sich dort umziehen dürfen. Nun ist es amtlich. Die Umkleidebereiche dürfen nur einzeln betreten werden. Das Rätsel und so manche Diskussionen der Badegäste zu diesem Thema sind nun beendet.

Das Rätsel bzw. die Frage, wo wir uns bei Regenwetter umziehen, ist noch nicht gelöst. Die StammschwimmerInnen unter uns schwimmen natürlich auch bei Regenwetter. Es gibt seit einiger Zeit eine Unterstellmöglichkeit für unsere Taschen und Kleidung. Unter dem Bademeisterturm wurden dafür Holzpaletten aufgestellt, über die eine Plane gespannt ist. Das mit dem Umziehen im Regen bleibt jedoch ein Problem. Aber vielleicht könnten große Sonnenschirme Abhilfe schaffen, unter denen wir uns umkleiden könnten.

Eine weitere Neuerung betrifft die Badeschichten. Die Zeit zwischen den einzelnen Zeitfenstern zum Desinfizieren des Bades wurde von einer Stunde auf eine halbe Stunde verkürzt. Die zweite Badeschicht beginnt also schon um 10.30 statt um 11 Uhr, und nachmittags wird schon um 15.30 statt um 16 Uhr geöffnet. Das zweite und dritte Zeitfenster – ursprünglich 4 Stunden – wird also um eine halbe Stunde auf 4,5 Stunden erweitert. Das weckt Begehrlichkeiten bei den FrühschwimmerInnen, die gerne auch eine halbe Stunde länger Schwimmen oder im Cafe sitzen würden. Die erste Badeschicht bleibt aber bei 3 Stunden. Ehrlichkeitshalber darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass auch sehr viel mehr Badegäste für das 2. und 3. Zeitfenster zugelassen werden. Das ist für die erste Badeschicht nicht der Fall. Ich habe gehört, die Erweiterung beinhaltet hier nur 7 Personen mehr. Für die anderen Zeitfenster werden inzwischen ca. 300 Personen mehr als zum Anfang der Saison zugelassen. Seien wir ehrlich, dass ist schon eine „andere Hausnummer“.

Über die fehlenden Duschen klagen die FreibadlerInnen immer noch. In anderen Bädern und Sportstudios (z.B. im Fitness-Studio Elexia) wurden Plexiglasscheiben zwischen den einzelnen Duschen angebracht. Vielleicht auch eine Lösung für das Prinzenbad? In diesem Zusammenhang unterhielt ich mich mit Stammgast U. Wir rätselten, warum wir draussen unter den kalten Duschen kein Schampoo verwenden dürfen. Ein vernünftiger Grund fällt uns nicht ein. Es sei denn, die Abflüsse würden durch eine Körperreinigung schneller verstopfen. Was wir uns aber auch nicht richtig vorstellen können. Eine höhere Ansteckungsgefahr durch das Verwenden von Schampoo ist auch nicht schlüssig. Immerhin können  „Covid 19 Viren“ durch ein Einseifen des Körpers eher unschädlich gemacht werden.

Und nun noch ein Gerücht bezüglich der noch fehlenden Edelstahlbecken. Im Prinzip wissen wir ja, dass nach dem Sportbecken zukünftig auch noch das Nichtschwimmer- und das vordere Becken mit einer Edelstahlwanne ausgestattet werden sollen. Die Argumente der Berliner Bäderbetriebe sind u.a. die niedrigeren Instandhaltungskosten durch die Frostsicherheit und damit einhergehend ein pünktlicher Saisonstart.

Neulich erzählte mir ein Stammgast, dass die Sanierungen der restlichen Becken ursprünglich für den August geplant waren – so die Gerücheküche. Aufgrund der Corona-Pandemie soll dieses Vorhaben auf das nächste Jahr verschoben werden. Falls diese Behauptung stimmt, finde ich die Planung doch  ziemlich abenteuerlich, im August – also noch in der Sommerbadesaison – zwei Becken sanieren zu wollen. Davon mal abgesehen, dass es dabei nicht nur um die vorzeitige Schließung von zwei gut frequentierten Schwimmbecken geht, frage ich mich, ob es dann überhaupt noch möglich wäre, aufgrund der Baustellen zum Sportbecken zu gelangen. Oder war für diese Sommersaison sogar ein so früher Badeschluss geplant?

In diesem Jahr sind wir anscheinend noch mal davon gekommen. Wenn schon eine Sanierung der Becken durchgeführt werden muss, hoffe ich für das nächste Jahr auf eine Planung, die die Sommersaison nicht verkürzt. Aber wer weiß, vielleicht handelt es sich auch nur um ein Gerücht…

Alle Fotos: ©Sigrid Deitelhoff / Touché by©TOM

 

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