Nicht nur die StammschwimmerInnen des Prinzenbades sind stinksauer. Der Unmut in der Berliner Schwimm-Community ist ebenfalls sehr groß. Was ist passiert? Gar nix ist passiert ! Das ist es ja gerade. Der Service-Gedanke rückt bei den Berliner Bäderbetriebe in immer weitere Ferne.
Aber von Anfang an: Ab dem nächsten Montag ist nur noch das Terrassenbecken im Prinzenbad geöffnet. Das wird aber ab dem 1. Oktober bis zum Ende der Saison nicht mehr beheizt. Da nützt es auch nichts, diese Strategie als „Guddy“ für die EisbadlerInnen des Freibads zu verkaufen. Ja, diese Fraktion gibt es im Prinzenbad, aber es ist „mitnichten (und neffen)“ die Prinzenbad-Mehrheit. Warum ist es nicht möglich, über das kalte Terrassenbecken hinaus eines der anderen Becken zu beheizen, zumal die Hallenbad-Situation noch nie so desaströs war wie in diesem Jahr. Ausserdem werden die Öffnungszeiten weiter eingeschränkt. Ab dem 5. Oktober ist das Schwimmen im Prinzenbad am Wochenende nicht mehr möglich.
7 der 36 Hallenbäder in Berlin sind in dieser Wintersaison geschlossen: Spreewaldbad, Stadtbad Charlottenburg (Neue Halle), Schwimmhalle Zingster Straße, Paracelsus-Bad, Kombibad Mariendorf, Stadtbad Schöneberg, FEZ-Berlin in der Wuhlheide.
Die verbleibenden geöffneten Schwimmhallen sind für die Öffentlichkeit kaum zugänglich. Die Öffnungszeiten von 14 Schwimmhallen erstreckt sich innerhalb der Woche über den Zeitraum von meistens 6:30 Uhr bis 7:45 bzw. 8:00 Uhr. Danach sind die Bäder den Schwimmvereinen und Schulklassen vorbehalten. Das bedeutet, abzüglich der Aus- und Ankleidung (pi mal Daumen ) eine reine Wasserzeit von einer halben Stunde, da 30 Minuten vor Ende der Öffnungszeit das Becken verlassen werden muss.
Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind 15 Hallenbäder auch zwischendurch und/oder nachmittags und abends für die Öffentlichkeit zugänglich, aber in der Mehrzahl mit einer eingeschränkten Wasserfläche.
Für die Berliner FrühschwimmerInnen ist es besonders schwierig. Die Wege zu einem geöffenten Hallenbad in dieser Wintersaison befinden sich in Berlin nicht selten in der Tarifzone B. Das bedeutet auch, dass viele SchwimmerInnen auf die öffentlichen Verkehrsmittel im Winter angewiesen sind. Mit dem Rad bei Schnee und Eis lange Wege zurück zu legen, ist nicht so prickelnd. Und das auch noch vor dem Arbeitsbeginn und für ca. 500 Euro – soviel kostet nämlich die Jahreskarte für die Berliner Bäder.
Und wer sich von den PrinzenbadlerInnen auf die Kreuzberger Schwimmhalle gefreut hat, wird enttäuscht werden. Sie ist für die Öffentlichkeit innerhalb der Woche lediglich von 6:30 Uhr bis 7:45 Uhr geöffnet – wenn sie überhaupt wieder in Betrieb genommen wird. Es gibt Gerüchte, dass dem nicht so sein wird… Aber warten wir es ab!
… immerhin gibt es jetzt einen kleinen Lichtblick (vielleicht auch aufgrund vielfacher Proteste): Die Schwimmhalle auf dem Prinzenbadgelände ist ab dem 10. Oktober immer Donnerstags von 7 -16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich…