Die Berliner Bäderbetriebe wollen eine nutzungsbasierte Preisgestaltung für die Schwimmbäder installieren. Die gesamte Tarifsystematik erhält ein vollständiges Update. Die nutzungsbasierte Preisgestaltung soll erreicht werden durch die Nutzungsdauer, Badkategorie und den Buchungszeitpunkt.
Die Sommer- und Hallenbäder werden ab dem 5. Mai je nach Badqualität in drei verschiedene Kategorien unterteilt.
In den Hallenbädern können drei Tarifen gewählt werden: 90 Minuten, 150 Minuten oder für den ganzen Tag. Der konkrete Preis richtet sich nach der jeweiligen Badkategorie, die durch die Qualität des Bades bestimmt wird.
Bei den Sommerbädern gehört das Prinzenbad zur Kategorie 1 und damit kostet das Tagesticket 7 Euro (ermäßigt 4,20 Euro). Aber seht selbst:
Hier die neuen Sommerbad-Tarife
und hier die neuen Hallenbad-Tarife
Einlasszeitfenster sollen laut der BBB-Pressemitteilung zu einer besseren zeitlichen Verteilung der Eintritte führen und damit zu einem entspannteren Badeerlebnis. Für Online-Tickets sind bestimmte Kontingente reserviert. Nur diese garantieren einen Eintritt ins Bad, auch wenn die Auslastungsampel des Bades bereits Rot zeigt. Online-Tickets können bis 48 Stunden vorher storniert werden. Jedoch sind online gebuchte Tickets personalisiert und nicht übertragbar.
Online-Tickets berechtigen an einem Tag innerhalb eines gebuchten Einlasszeitfensters zum Eintritt ins Frei- bzw. Sommerbad – für den gesamten Tag. Dabei gilt: Je geringer das Bad online gebucht ist, desto stärker sind die Tickets rabattiert.
Für den Barverkauf von Tickets vor Ort an den Kassen der Sommerbäder sind keine Rabattierungen vorgesehen. Hier sind Tagestickets während der Öffnungszeiten des Bades zum Standardpreis zu kaufen. In diesem Sommer sind sämtliche Kassen der Sommerbäder durchgehend geöffnet.
Und es gibt Veränderungen bei BäderCard und Mehrfachkarten. Diese werden ab dem 5. Mai nicht mehr angeboten. Da stellt sich natürlich die Frage, was mit den gerade erworbenen Jahreskarten passiert? Die werden ja wohl weiter genutzt werden können…!
Statt der Bädercards soll es eine Club-Mitgliedschaft geben, die drei verschiedene Nutzungsstufen und Beiträge beinhaltet. Die Clubmitgliedschaft wird ab Dezember 2025 angeboten; bis dahin sind noch technische Umrüstungen nötig. Neu angeboten werden ab Dezember auch aufladbare Wertkarten. Sie ersetzen die bisherigen Sammelkarten.
Ich weiß nicht, wie es Euch mit diesen Tarifänderungen geht. Ich bin verwirrt über diesen Tarif-Dschungel…
Und es gibt noch eine Neuerung, die die Beheizung der Schwimmbecken betrifft. Davon habt ihr sicherlich auch schon gehört.
Die Bäderbetriebe schreiben hierzu in ihrer Pressemitteilung vom 21. März 2025
„Berlin spart und wir müssen mitziehen. Auch wir als Berliner Bäder-Betriebe sind von den Sparvorgaben des Landes Berlin betroffen: Wir erhalten weniger Geld für den Betrieb der Bäder und auch keinen zusätzlichen Zuschuss für Energiekosten. Um Kosten zu reduzieren, haben wir Folgendes beschlossen:
1. Die Saunen in den Hallenbädern bleiben zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober 2025 geschlossen.
2. Das Strandbad Wannsee öffnet erst Anfang Mai und nicht wie sonst am Karfreitag.
3. Die Stütztemperatur von 22°C in den Sommerbädern entfällt. Das Wasser wird also nur noch durch Sonneneinstrahlung und Außentemperatur erwärmt. In folgenden Bädern sorgen Solarabsorberanlagen für etwas wärmeres Wasser:
Sommerbad im Kombibad Gropiusstadt
Sommerbad Kreuzberg
Sommerbad Mariendorf
Sommerbad Pankow
Sommerbad im Kombibad Seestraße
Sommerbad Staaken-West
4. Die Sommersaison endet in allen Bädern mit dem Ende der Schulferien am 07. September 2025.
All das gehört zum Wirtschaftsplan für 2025, der vom Aufsichtsrat der Berliner Bäder-Betriebe beschlossen wurde.“ (veröffentlicht am 21. März 2025)
So, und nun seid ihr PrinzenbadlerInnen dran. Was sagt Ihr dazu?
Teaser-Foto:©Fanny Cathrin Melle
Ich war von den Neuigkeiten schockiert. Unbeheizte oder mit einer nicht funktionablen Solarheizung gewärmte Becken sind frühestens ab Mitte Juni problemlos zu nutzen, wenn es nachts nicht mehr allzu sehr abkühlt. Also nix mehr mit Draußenschwimmen ab Anfang Mai.
Ich bin nicht zimperlich, aber bei unter 18° halte ich es maximal 30 statt der üblichen 60 Minuten im Wasser aus, bevor es zähneklappernd unter die heiße Dusche geht. Die letzten Jahre habe ich 2 20er Karten in der Sommersaison gebraucht, dieses Jahr kaufe ich nur eine und habe Sorge, dass ich die in der knappen Zeit nicht abschwimmen kann. Ich habe mich immer so auf die Freibadsaison gefreut, dieses Jahr leider nicht.
Ich verstehe ja, dass aus verschiedenen Gründen gespart werden muss. Aber ein undurchsichtiges Tarifsystem und arschkalte Becken werden für die BBB vermutlich ziemlich nach hinten losgehen.