vonSigrid Deitelhoff 26.03.2025

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Die Berliner Bäderbetriebe wollen eine nutzungsbasierte Preisgestaltung für die Schwimmbäder installieren. Die gesamte Tarifsystematik erhält ein vollständiges Update. Die nutzungsbasierte Preisgestaltung soll erreicht werden durch die Nutzungsdauer, Badkategorie und den Buchungszeitpunkt.

Die Sommer- und Hallenbäder werden ab dem 5. Mai je nach Badqualität in drei verschiedene Kategorien unterteilt.

In den Hallenbädern können drei Tarifen gewählt werden: 90 Minuten, 150 Minuten oder für den ganzen Tag. Der konkrete Preis richtet sich nach der jeweiligen Badkategorie, die durch die Qualität des Bades bestimmt wird.

Bei den Sommerbädern gehört das Prinzenbad zur Kategorie 1 und damit kostet das Tagesticket 7 Euro (ermäßigt 4,20 Euro). Aber seht selbst:

Hier die neuen Sommerbad-Tarife

und hier die neuen Hallenbad-Tarife

Einlasszeitfenster sollen laut der BBB-Pressemitteilung zu einer besseren zeitlichen Verteilung der Eintritte führen und damit zu einem entspannteren Badeerlebnis. Für Online-Tickets sind bestimmte Kontingente reserviert. Nur diese garantieren einen Eintritt ins Bad, auch wenn die Auslastungsampel des Bades bereits Rot zeigt. Online-Tickets können bis 48 Stunden vorher storniert werden. Jedoch sind online gebuchte Tickets personalisiert und  nicht übertragbar.

Online-Tickets berechtigen an einem Tag innerhalb eines gebuchten Einlasszeitfensters zum Eintritt ins Frei- bzw. Sommerbad – für den gesamten Tag. Dabei gilt: Je geringer das Bad online gebucht ist, desto stärker sind die Tickets rabattiert.

Für den Barverkauf von Tickets vor Ort an den Kassen der Sommerbäder sind keine Rabattierungen vorgesehen. Hier sind Tagestickets während der Öffnungszeiten des Bades zum Standardpreis zu kaufen. In diesem Sommer sind sämtliche Kassen der Sommerbäder durchgehend geöffnet.

Und es gibt Veränderungen bei BäderCard und Mehrfachkarten.  Diese werden ab dem 5. Mai nicht mehr angeboten. Da stellt sich natürlich die Frage, was mit den gerade erworbenen Jahreskarten passiert? Die werden ja wohl weiter genutzt werden können…!

Statt der Bädercards soll es eine Club-Mitgliedschaft geben, die drei verschiedene Nutzungsstufen und Beiträge beinhaltet. Die Clubmitgliedschaft wird ab Dezember 2025 angeboten; bis dahin sind noch technische Umrüstungen nötig. Neu angeboten werden ab Dezember auch aufladbare Wertkarten. Sie ersetzen die bisherigen Sammelkarten.

Ich weiß nicht, wie es Euch mit diesen Tarifänderungen geht. Ich bin verwirrt über diesen Tarif-Dschungel…

Und es gibt noch eine Neuerung, die die Beheizung der Schwimmbecken betrifft. Davon habt ihr sicherlich auch schon gehört.

Die Bäderbetriebe schreiben hierzu in ihrer Pressemitteilung vom 21. März 2025

„Berlin spart und wir müssen mitziehen. Auch wir als Berliner Bäder-Betriebe sind von den Sparvorgaben des Landes Berlin betroffen: Wir erhalten weniger Geld für den Betrieb der Bäder und auch keinen zusätzlichen Zuschuss für Energiekosten. Um Kosten zu reduzieren, haben wir Folgendes beschlossen:

1. Die Saunen in den Hallenbädern bleiben zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober 2025 geschlossen.
2. Das Strandbad Wannsee öffnet erst Anfang Mai und nicht wie sonst am Karfreitag.
3. Die Stütztemperatur von 22°C in den Sommerbädern entfällt. Das Wasser wird also nur noch durch Sonneneinstrahlung und Außentemperatur erwärmt. In folgenden Bädern sorgen Solarabsorberanlagen für etwas wärmeres Wasser:

Sommerbad im Kombibad Gropiusstadt
Sommerbad Kreuzberg
Sommerbad Mariendorf
Sommerbad Pankow
Sommerbad im Kombibad Seestraße
Sommerbad Staaken-West
4. Die Sommersaison endet in allen Bädern mit dem Ende der Schulferien am 07. September 2025.

All das gehört zum Wirtschaftsplan für 2025, der vom Aufsichtsrat der Berliner Bäder-Betriebe beschlossen wurde.“ (veröffentlicht am 21. März 2025)

So, und nun seid ihr PrinzenbadlerInnen dran. Was sagt Ihr dazu?

 

Teaser-Foto:©Fanny Cathrin Melle

 

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2025/03/26/neues-tarifsystem-fuer-die-berliner-baeder/

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kommentare

  • Ich war von den Neuigkeiten schockiert. Unbeheizte oder mit einer nicht funktionablen Solarheizung gewärmte Becken sind frühestens ab Mitte Juni problemlos zu nutzen, wenn es nachts nicht mehr allzu sehr abkühlt. Also nix mehr mit Draußenschwimmen ab Anfang Mai.

    Ich bin nicht zimperlich, aber bei unter 18° halte ich es maximal 30 statt der üblichen 60 Minuten im Wasser aus, bevor es zähneklappernd unter die heiße Dusche geht. Die letzten Jahre habe ich 2 20er Karten in der Sommersaison gebraucht, dieses Jahr kaufe ich nur eine und habe Sorge, dass ich die in der knappen Zeit nicht abschwimmen kann. Ich habe mich immer so auf die Freibadsaison gefreut, dieses Jahr leider nicht.

    Ich verstehe ja, dass aus verschiedenen Gründen gespart werden muss. Aber ein undurchsichtiges Tarifsystem und arschkalte Becken werden für die BBB vermutlich ziemlich nach hinten losgehen.

  • Die Saison im Prinzenbad wird kalt, teuer und kürzer. Danke, Frau Spranger!

    Ist es tatsächlich unabwendbar, dass das Prinzenbad – wie auch alle anderen Freibäder der Stadt – kalt bleibt – zumindest im Monat Mai? Denn auch die viel zu klein dimensionierte Solaranlage leistet laut Prinzenbadmitarbeitern keinen ernsthaften Beitrag, um das Wasser im Edelstahlbecken spürbar zu erwärmen.

    Das dass so ist, das ist eine politische und darüber hinaus auch ein willkürliche Entscheidung, zu verantworten vor allem von der auch für die Bäderbetriebe zuständigen SPD Senatorin Spranger. Es war die für Sport zuständige Innensenatorin, die den Bäderbetrieben für die Energieversorgung drei Millionen Euro gekürzt hat, im Vergleich zu dem, was im 2022 geschlossenen Bädervertrag ursprünglich festgelegt wurde. Gleichzeitig aber will Senatorin Spranger trotz Haushaltskrise 12 Millionen € investieren, damit die nordamerikanische Football-Liga NFL 2025 ein Spiel in Berliner Olympiastadio austragen kann. So geht Sparen in Berlin.

    Zu den Zahlen im Einzelnen: Nach internen Berechnungen der Bäderbetriebe beliefen sich die Heizungskosten im Prinzenbad 2024 (für das Sport – und das Nichtschimmerbecken) auf 150 000 Euro. Würden die Bäderbetriebe nur das Edelstahlbecken lediglich im Mai beheizen, würde das konservativ gerechnet 20 000 Euro kosten. Damit kontrastiert ein anderer Ausgabeposten: Allein im Juli 2024 wurden im Kreuzberger Prinzenbad 91.000 Euro für den Wachdienst ausgegeben, so viel wie niemals zuvor in den vergangenen Jahren. Das sind pro Tag im Schnitt 3000 Euro nur für Sicherheitspersonal. Und das soll auch in diesem Jahr so bleiben, die Ausweise werden weiterhin am Eingang kontrolliert. Verantwortlich dafür: SPD Innensenatorin Spranger. Hoffentlich ein Fall für den Berliner Rechnungshof.

    Und dann planen die Bäderbetriebe, dass es in der Schwimmhalle Kreuzberg in der Gitschiner Straße ab Mai kein öffentliches Schwimmen mehr gibt. Sie befürchten, dass wir lieber für 4 Euro im warmen Becken statt für 7 Euro draußen im Kalten schwimmen….

  • >>>
    Und es gibt Veränderungen bei BäderCard und Mehrfachkarten. Diese werden ab dem 5. Mai nicht mehr angeboten.
    <<<

    Das sind leider Fake News!
    Die Sommermehrfachkarte wird im Vorverkauf 14.04.2025-04.05.2025 zum gleichen Preis wie im letzten Jahr angeboten, nämlich für 60 Euro.
    Danach kostet sie 80 Euro (Vorjahr 70 Euro) und nennt sich "Aktions-Sommermehrfachkarte".

    Quelle:
    https://www.berlinerbaeder.de/preise-tarifsatzung/

  • Ich hatte die Bäderbetriebe bereits wegen der unbeheizten Freibäder kontaktiert. Freibäder sind (gerade in Kreuzberg, aber nicht nur) dringend benötigte Wasserflächen, unbeheizte Freibäder – zumindest für mich – eine Katastrophe.
    Die angebliche Solaranlage im Prinzenbad sind ein paar schwarze Schläuche, die 24/7 im Schatten liegen. Da wird das Wasser nicht warm, schon gar nicht, wenn immer wieder eiskaltes Wasser hinzugefügt wird. Ich verstehe, dass sie langfristig auf Solar umstellen wollen, aber solange es das nicht gibt …?
    Die neuen Preise finde ich auch nicht wirklich sozialverträglich. Man sucht sich doch nicht ein Bad nach der Kategorie aus, sondern nutzt das wo man wohnt (wenn es da eins gibt ;-)). Das neue Abo ab Dezember ist immerhin billiger als die aktuelle BäderCard. Es scheint, als würden die Vielschwimmer bevorzugt (in der Hoffnung, dass viele ein Abo abschließen) und die ab und an Schwimmer bestraft.

  • Die gerade erworbenen Karten behalten die Gültigkeit laut Auskunft am Infotelefon. Hab im Februar ne Jahreskarte gekauft. Prinzenbad Kategorie 1 ist lächerlich.
    7€ für kalte Becken.
    So lernen noch weniger Kinder das Schwimmen. Mir fehlen die Worte.
    LG
    Immerschwimmer

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