vonEva C. Schweitzer 20.07.2011

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Junge, Junge, wer hätte das gedacht, Sir Murdoch noch einmal in Flammen aufgehen zu sehen wie zuletzt (spoiler alert!!) Lord Voldemort in Harry Potter VIII! Ich habe in den letzten zwei Tagen so viel Murdoch auf allen Kanälen gesehen, wie sonst in zehn Jahren nicht. Damit meine ich nicht Murdoch,das Zeitungsmonster, sondern Murdoch, die Person, sie sieht man normalerweise sonst nämlich überhaupt nicht, außer hier:

http://www.youtube.com/watch?v=yvwmm6Ngjwg

Bei der BBC, CNN und der New York Times feiern sie, ich wollte gerade schreiben, einen inneren Reichsparteitag, aber von innerlich kann gar keine Rede sein, die feiern offen. Einzige warnende Stimme im Medien-Tsunami ist Jan Fleischhauer im Spiegel, der, glaube ich, den Punkt macht, es handele sich bei dem Skandal allenfalls um einen drittklassigen Einbruch. Zuletzt, als jemand derart auf das falsche Pferd gesetzt hat, das war Kaiser Nero, der selbiges zum Senator machte (obwohl, wenn ich unseren Senat ansehe … naja, Schwamm drüber).

Was Murdoch angeht, das interessanteste an seinen Auftritten ist, was für einen starken australischen Akzent der Kerl hat. Den Amerikanern und Briten ist das auch nicht verborgen geblieben, die geifern nun alle, was einem Ausländer einfiele, ihre Presse zu dominieren. Ja, liebe Tommies, das kommt davon, wenn man seine Kriminellen zu einer weit entfernten Kolonie schippt und sie dort sich selber überlässt…

Der neue starke Mann im Murdoch-Imperium ist nun offenbar Wendi, seine in China geborene Frau, deren chinesischer Name „Kulturrevolution“ bedeutet. Na, wenn das kein gutes Omen ist?

Eva C. Schweitzer, Manhattan  Moments. Geschichten aus New York, erschienen bei Droemer-Knaur, Juni 2009, Taschenbuch, 9,95 €

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