vonFalk Madeja 15.05.2010

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Schaf in Roosendaal aufgehangen
Schaf in Roosendaal aufgehangen

Roosendaal! Stadt an der niederländisch-belgischen Grenze. Wie oft bin ich auf dem Bahnhof umgestiegen, auf meinen Reisen nach und von Brüssel. Hier treffe ich manchmal Henk, den Cowboy, hier bin ich einmal eine Stunde auf der Suche nach Kondomen gewesen ( zig Cafes auf der Suche nach Kondom-Automaten besucht, die Leute hinter der Bar grinsten bei ihren verfluchten Absagen – aber schließlich habe ich nach einem Tip einer jungen Dame “das Nötige” in einer Seitenstraße in einem Automat vor einem Sex-Shop gefunden), hier habe ich im Hotel Central eines der verrücktesten Wochenenden meines Lebens verbracht, hier weinte jemand eine Nacht in meinen Armen und hier war ich voller Liebe. Gott habe die Person selig! Sie hat dort auch noch ihr Telefon verbummelt, nein was für ein Wochenende in Roosendaal. Ich habe ihr ein neues gekauft und das hat sie immer noch obwohl alles vorbei ist.

Es gibt hier in Roosendaal die verrücktesten Vorfälle. Nun hängen sie dort sogar Schafe auf. Und zwar an Häusergiebeln. Echt wahr. Wie die örtliche Polizei berichtete und dann logischerweise auch die örtliche Zeitung BN/de Stem (Breda) haben irgendwelche Leute an einem Abbruchhaus im Burgemeester Schneiderlaan ein Schaf an einem Seil aufgehängt. In vier Meter Höhe! Auf dem Schaf in grüner Farbe die Worte “NO MOSK”. Soll wohl heißen: keine Moschee. Denn die soll hier einmal gebaut werden.

Die Feuerwehr holte das Tier herunter. Die Polizei denkt, dass an der Aktion mehrere Leute beteiligt sein dürften. So ein Schaf ist ja schließlich schwer und vier Meter hoch sind vier Meter hoch. Ich habe noch nie ein Schaf vier Meter hochgezogen, schon gar nicht in Roosendaal, meine größten Herausforderungen in Roosendaal habe ich oben angedeutet und da habe ich eher zu wenig als zu viel erzählt. Dennoch erscheint mir die Schlussfolgerung der Ordnungshüter plausibel.

Irgendwelche Tips? Versucht dann mal die Polizei anzurufen. Ist nicht einfach, die Leute da aus dem Ausland zu erreichen, aber hier die Nummer: 0900-8844.

Die Aktion war übrigens so verwirrend, dass die Redaktion von BN/De Stem Roosendaal gleich mal “Roosenaal”, also ohne “d” ,umtaufte. Auf der Website von De Telegraaf steht die Meldung in diesem Moment ganz oben. Ohne Seil. Ohne Rechtschreibfehler in Sachen “Roosendaal”.

Ich weiß auch nicht, wer das mit dem Schaf war. Aber ich weiß immerhin, wie man in Roosendaal an Kondome kommt. Privat gesehen leider nicht mehr so relevant.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/schaf_in_roosendaal_am_giebel_aufgehangen/

aktuell auf taz.de

kommentare