„Großmäulig wie immer feiert „Spex“ den eigenen Niedergang: „Diese Spex markiert das Ende der Schallplattenkritik, wie wir sie kannten. Es gibt keine Rezensionen mehr in dieser Zeitschrift.“ Also nur noch Reklame und von der Musikindustrie bestellte Artikel? (…)
Die Schallplattenkritiken der „Spex“ waren in den letzten Jahren zunehmend unwichtig, das Blatt wurde dadurch zunehmend bedeutungslos, die „Spex“ als kritisches und geschmackssicheres Musikmagazin gehört zweifelsohne schon länger der Vergangenheit an. (…)
Aber keine Unfähigkeit groß genug, als daß die „Spex“ler um Maximilian Bauer alias Max Dax sie nicht großmäulig in etwas ganz Neues, ganz Tolles umformulieren würden. Denn jetzt gibt es ein irgendwie Facebook-artiges Gequatsche, ein substanzarmes Geplaudere statt substanzhaltiger Musikkritik – was „Spex“ nun als „Neustart“ bejubelt.
Nun denn, das nächste Jahrzehnt wird ohne „Spex“ auskommen. Niemand wird es bemerken.
Aber daß die kompetente Auseinandersetzung mit der Popkultur längst schon eher in zum Beispiel „FAZ“, „Berliner Zeitung“, „konkret“ oder auf „Byte.FM“ stattfindet, während in anderen Ländern die Musikpresse auf dem Höhenflug ist, darüber sollte man in einer stillen Stunde doch mal nachdenken bei der Musikzeitschrift, die sich im Pet Shop Boys-Rhythmus auf dem Gewaltmarsch in die eigene Bedeutungslosigkeit befindet.“
(Berthold Seliger von der gleichnamigen Konzertagentur)
Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 200 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?