vonChristian Ihle 13.03.2010

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„In den Schaufenstern von älteren Coiffeursalons hängen oftmals Fotos von frisch frisierten Mädchen, denen der Fotograf gesagt zu haben scheint: „Jetzt schau doch mal nicht so aufgesetzt lasziv, sondern guck mal so, als sei gestern deine Katze überfahren worden.“ Weshalb diese Freizeitmodels dann eine Art Ölfilm auf dem Blick zu haben scheinen, diese unbeholfene Bräsigkeit, die sich als empfindsame Melancholie ausgibt. So etwa klingt die Musik des neuen Albums von Sade. Nein, nicht nach überfahrener Katze. Die Frau kann ja singen. Aber nach melancholischer Pose und versandfertigem Schmerz.

Wobei man vielleicht mit dem Positiven beginnen sollte. Sehr souverän an Sade ist ja, dass sie schweigen kann, und das jedes Mal länger. Vor dem vorletzten Album war sie vier Jahre lang verschwunden, vor dem letzten acht. Diesmal sogar zehn.“

(Alex Rühle in der Süddeutschen Zeitung)

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 300 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?

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