vonChristian Ihle 25.05.2010

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„Die Geisterbahn einer Dorfkirmes ist spannender: Vom anspielungsreichen Charme des Gruselklassikers „Nightmare on Elm Street“ ist im Remake nichts mehr übrig. Statt handfestem Horror gibt es schmierige Sozialkritik. Ein Kino-Alptraum.

(…) Umso trauriger nun zu sehen, wie ein uninspirierter Aufguss die Grundidee in knapp 90 Minuten komplett verhunzen kann. Dabei ist das Maß an Phantasielosigkeit und Zynismus das einzig Erschreckende, was Musikclip-Regisseur Samuel Bayer zu bieten hat. (…) So muss wohl Kino aussehen, das von blutleeren Bilanzbuchhaltern gemacht wird.
(…) Nun gibt Charakterschauspieler Jackie Earle Haley die Rolle des Buhmanns und grimassiert vergeblich gegen eine einfallslose Dramaturgie (…) und darf dabei nicht mehr sein als ein frittierter Gruselaugust mit Raspelstimme. In den immergleichen Traumsequenzen – ausgenommen die wenigen Szenen, die nahezu Bild für Bild aus Cravens „Nightmare“ stammen – verströmt sein Freddy so das Charisma eines grantigen Schlafwagenschaffners, der Gäste ohne Fahrschein hopsnimmt. Man hat auf der Dorfkirmes schon Geisterbahnfiguren mit mehr Esprit gesehen.
(…)
Weit schwerer wiegt jedoch die einzige Abweichung von der ursprünglichen Erzählung, die sich Samuel Bayers Film leistet. Denn entgegen dem Original sollen die Jugendlichen nun traumatisierte Opfer sein, die bereits als Kleinkinder von dem damals noch menschlichen Fred Krueger missbraucht wurden, jedoch die Erinnerung daran verdrängt haben. An Dramatik gewinnt der Film durch diese geschmacklose Volte keineswegs, dafür schlachtet er spekulativ eine leidvolle Realität aus und sanktioniert obendrein noch den reaktionären Lynchmob der Elm-Street-Eltern. (…) Die schwiemelige Pseudo-Sozialkritik in Bayers Film schafft es dagegen nur, zugleich degoutant und doof zu sein.“

(David Kleingers bei SpiegelONLINE über das aktuelle Remake des Wes Craven Originals „Nightmare On Elm Street“)

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 300 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?

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