vonChristian Ihle 15.09.2010

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„Daniela Katzenberger ist das Role Model in der Schnäppchenwelt der Dauerkrise. Sie verkörpert den Hedonismus einer leistungswilligen Unterschicht, wie sie Thilo Sarrazin vorschwebt: Aus genetischen Talenten und klugen Investments in die Körperausstattung hat sie ihr Produkt geschaffen; früher hätte man es vielleicht „Gesamtkunstwerk“ genannt.
Eine Frau als reiner Kitsch: Wären ihre Bewunderinnen nicht überwiegend minderjährig, könnte die Katzenberger als Skulptur von Jeff Koons taugen. Ihrer totalen Künstlichkeit eignet indes nichts Pornografisches: Der von ihr beschäftigte Barkeeper, der sie zum Bikini-Kauf begleiten muss, starrt wie hypnotisiert auf ihren Busen, der wie ein ausgestopftes Tier in den Raum ragt, eine Entität aus eigenem Recht, das auch von der Trägerin anerkannt wird.
Wo immerzu alles bloß „gefühlt“ ist wie das Alter oder die Temperatur auf Mallorca und man sich „fremdschämt“, da ist die mit Goldlametta behängte Eselin eine gefühlte Königin des Fremdschämens.
(…)
Vielleicht hängt in Mamas Wohnung ein Foto, auf dem Daniela Katzenberger nicht blond, bemalt und vollbusig ist, keine Haarverlängerungen trägt und keine zwölf Zentimeter hohen Absätze an den Pumps. Die ungeschminkte Katze: Dieses Bild muss der wahre Horror vacui sein.“

(Arne Willander in der WELT über den Reality-TV-Star Daniela Katzenberger)

Inhaltsverzeichnis:
* Die ersten 300 Folgen Schmähkritik
* Wer disst wen?

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