vonSchröder & Kalender 26.11.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert schwach in nördlicher Richtung.

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Brief an Petra Plättner am 4. März 2002:

Liebe Petra,
wir möchten es nicht versäumen, Dir mitzuteilen, was Du und andere Marbacher Persönlichkeiten gestern nacht in Barbaras Traum erlebt haben:

Die Eingangstür befindet sich im Badezimmer, die Besucher betreten unsere Wohnung im Gänsemarsch. Das Badezimmer hat statt des Spiegelschranks einen Durchblick zur Küche. Dort stehen Jörg und ich und begrüßen per Zuruf die Gäste. Anschließend feiern wir eine Bettenparty – ohne libidinös Aktivitäten. Bald ist das Haus voller Gäste, die in Doppelbetten liegen, Champagner trinken und handgemachte Pralinen und Trüffel essen. In einem Doppelbett unterhält sich Ulrich Ott mit dem ehemaligen Regierungspräsidenten von Bayerisch-Schwaben Herrn Dörr über Eisenbahnen und das Verwaltungssystem in Bayern. Mathias Michaelis trägt einen Sherlock-Holmes-Pelerinenmantel und hat seine Pfeife im Mund. Er will ein Foto von Ulrich von Bülow machen. Der liegt auf zwei zusammengeschobenen samtroten gepolsterten Empirehockern, der Fotograf beugt sich mit der Kamera über ihn. Petra Plättner liegt neben mir und meint: »Der rote Hocker steht ihm nicht. Blau oder grün sind seine Farben.« Während der Bettenparty liegt Jörg nicht im Bett, er reicht Pralinen und Champagner. Auf meine Frage, ob ich ihm helfen soll, meint er: »Nein, einer von uns muß liegen.« Danach lese ich in einem Buch, auf der letzten Seite sieht man eine Frau von hinten, sie hat kurzes schwarzes Haar, trägt ein lila Kostüm mit weißer Stola, darunter steht www.lizy.de. Das Buch hat sich in ein eBook verwandelt. Wenn man bei lizy reinklickt, beginnt ein Comicfilm. Man kann aber auch auf das Baby darunter klicken, dann erfährt man etwas von Lizy als Baby.

Wir sind wieder einmal dabei Briefe, Manuskripte, Notizen und Zettelkästen aus den Jahren 2001 bis 2005 für das Deutsche Literaturarchiv zu ordnen. Während wir diese Materialien in die grauen Mappen der Handschriftenabteilung und schließlich in die grünen Kästen betten, greifen wir einige schöne, absurde oder sonst wie interessante Blätter heraus und werden diese in loser Folge in unser tazblog stellen.

(BK / JS)

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