vonSchröder & Kalender 06.07.2007

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in östlicher Richtung.

Mit unseren Postbeschwerden wegen der verspäteten Zustellung von ›Guru mit Gänsen‹, der neuen Folge von ›Schröder erzählt‹, haben wir in ein Wespennest gestochen. Eine Hekatombe von Leidensgenossen beklagte die unterschiedlichsten Zustellungsmängel. Allen gemeinsam aber war der Versuch, eine Gesetzmäßigkeit in den Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

Wir haben das Rätsel gelöst: Es gibt Sendungen zweiter Klasse, dazu gehören Büchersendungen wegen des geringeren Portos sowie Zeitschriften kleinerer Verlage – mit den ›Spiegel‹-Juristen legt sich die Post nicht gern an. Und es gibt es zwei Klassen von Postkunden. Zur ersten Klasse gehören Anwälte und Institutionen, die ebenfalls Ärger machen könnten. Deshalb erhalten diese Sendungen der ersten und der zweiten Klasse bevorzugt täglich zugestellt. Die Postkunden der zweiten Klasse jedoch werden nur mit Briefsendungen wochentäglich beliefert. Darum bleiben zum Beispiel Büchersendungen bis zu zehn Tage liegen, wenn nicht auch ein Brief zuzustellen ist. Denn Briefe gehören wegen des E-Mail-Verkehrs zu einer aussterbenden Gattung.

Praktisch läuft es so: Die Postboten sitzen täglich stundenlang vor ihren Waben und ordnen zunächst die Sendungen nach dem Prinzip »sofort zustellen« und »später zustellen«. Das ist Bürokratie auf niedrigstem Niveau. Wegen dieser Zeitvergeudung klappt die ganze Chose nicht. Sinnvoll wäre es, wenn man diese verwirrende und zeitraubende Sortierung nach Zustellungsterminen aufgäbe und sich die Postboten wie ehedem einfach schleunigst auf die Socken machten. Dann kämen sie auch rum.

(BK / JS)

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