vonSchröder & Kalender 07.10.2007

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

Mehr über diesen Blog

Der Bär flattert heute nicht.

Einen aufschlußreichen Kommentar zu unserem Beitrag ›Ihre Stimme für Ihren Postboten‹ schickte uns heute René W. Die Pressemeldung der Deutschen Post zum ›Postboten des Jahres‹ spricht Bände:

Wer sind die Gewinner? Die Deutsche Post hat mit dieser Mailingaktion den größten Unfug in ihrer Geschichte inszeniert. Laut Branchenzeitschrift ONE to ONE hat die Deutsche Post 35 Millionen von diesen Teilnahmekarten verschickt. Das will ich nicht bestreiten. Denn bei mir sind auf allen möglichen Wegen und Umwegen allein schon 20 Teilnahmekarten gelandet. Blöd für diejenigen, die sie ausgefüllt und teilgenommen haben. Auf der Homepage der Post wird von 3,2 Millionen Teilnehmern gesprochen. Das wäre ein phänomaler Erfolg für eine derartige Aktion und absolut branchenunüblich!

Wer soll eine derartige Menge von Einsendungen überhaupt innerhalb der kurzen Zeit lesen, geschweigen denn, registrieren? Wenn eine für eine derartige Studie geschulte Kraft in der Stunde 100 Briefe bearbeiten kann, ist sie super! Nachdem der Einsendeschluss der 31. August war und kaum 10 Tage später die Post bereits verkündete, dass die Gewinner feststünden, müssen da wohl fast 500 Leute engagiert worden sein. Davon war aber nirgends etwas zu hören.

Die Post wird aber die Teilnahmekarten keinesfalls vernichtet haben. Denn die Adressen sind Ihr wichtig, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Monopolwegfall und damit für einen Wettbewerbsvorteil. Nachdem die Gewinner seit Anfang September feststehen, muss doch mir jemand irgend vielleicht mal sagen könne, ob irgendwo ein Gewinner namentlich veröffentlicht worden ist.
Wo finde ich den Namen des Postboten des Jahres oder den eines Gewinners? Mit Google jedenfalls nicht!

Dafür finde ich auf der Homepage der Post wunderbar formulierte Lobenshymnen und das fast ausnahmslos in einem Umfang, wie niemals auf irgendeiner Karte dafür Platz gewesen wäre. Aber wie heißt es denn immer so schön in Preisausschrieben: „Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!“

Also liebe Post, mit einem Fake in dieser Größenordnung habt Ihr Euch keinen Gefallen getan, sondern nur Eure Kunden und Aktionäre verärgert.

Euer René

(RW / BK / JS)

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/schroederkalender/2007/10/07/postboten-die-helden-der-nation/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Ich finde die ganze Sache nicht in Ordung. Wir haben bei uns eine Postbotin die sich auch um die Menschen hinter dem Briefkasten ihre Gedanken macht. Sie macht sich Sorgen wenn bei älteren die Rollos zu lange unten sind, sie klingelt wenn die Briefe nicht alle in den Briefkasten passen, sie hat auch schon alleinstehenden, älteren Nachbarn selbstgebackenen Kuchen mitgebracht, sie ist wirklich eine sehr nette, freundliche und hilfsbereite Person.Per E-Mail habe ich der Post eine ganz besondere Sache geschrieben, wurde nach einigen Tagen angerufen weil man die Geschichte prüfen wollte, man stellte das ganze sogar ins Internet damit jeder lesen konnte wie toll die Postboten sind. UND DAS WARS!!! Es wäre für unsere Postbotin besser gewesen wenn ich ganz viele Postkarten mit zwei Kreuzchen an den richtigen Stellen (eins für irgendeinen “netten” Postboten egal ob freundlich oder nicht, und eins natürlich für das Gewinnspiel)weggeschickt hätte. Man konnte im Internet etwa 30zig Geschichten, und wie eben schon erwähnt stand die von unserer Postbotin mit dem Titel (über den Tellerrand geschaut) etwas abgeändert auch darin. ABER IN BERLIN ist unsere heute nicht. Es ging wie gesagt um das Kreuzchen und nicht um den guten Postboten!

  • Der Witz ist, dass auf den Abstimmungspostkarten gar kein Name eines Postboten angegeben werden konnte – und da sich in jedem Zustellgebiet viele Postboten täglich abwechseln, war es gar nicht möglich “meinen” Postboten zum Sieger zu wählen. Daher ist es auch relativ unmöglich, dass die Post nun einen Sieger namentlich prämiert – zumindest hätte der name nichts mit der Abstimmung durch die Kunden zu tun.

  • hallo Jörg Schröder der aller erste post bote:Klaus Zumwinkel!auf deren heimseite.gewählt!danke Dtschld.sie werden uns noch weiter malträtieren….

  • Apropos Verwendung und Weiterverkauf von Adressen.
    Ich habe im Economist mal einen Leserbrief eines Amerikaners gelesen (Leserbrief lesen, ich weiß.), der sich bedankte, daß der Economist die Namen nicht weiterverkaufe. Er mache es immer so, daß er bei Preisausschreiben etc seinen Namen bzw. seine Anschrift leicht abändere. So käme die Post zwar an, jedoch wisse er dann, wer seine Anschrift weitergegeben habe.

  • So können nur Ahnungslose urteilen, die doch noch nie auf eine Sendung gewartet haben, geschweige denn ein Päckchen oder noch ominöser ein Paket.

  • Ihr habt doch keine Ahnung. Wenn ihr nächstes Jahr erst von den ganzen Alternativen die Post mit der Zeitung in die Röhre geschoben bekommt, die die noch HarzIV beantragen müssen um zu Leben und sich einen Dreck um das Postgeheimnis scheren weil sie es überhaupt nicht kennen. Es kotzt einen an das immer alles auf den Schultern von einen oder dem Deutschen vorzeige Unternehmen ausgetragen wird. Dies war eine Klasse Aktion die Lob verdient hat. Ihr seid doch nicht mehr als ahnungslosen Spötter!!!

  • Das ist typisch Deutschland- dein Bericht. Ich finde es super, dass sich ein Unternehmen mit solch Aktionen um seine Kunden kümmert. Die Gewinner, so wie die Postboten des Jahres werden übrigens erst am 27. Oktober präsentiert. Also kannst du noch gar nichts bei Google gefunden haben…
    Ich finde man sollte nicht alles immer nur negativ sehen. Ich bin sehr zufrieden mit der Deustchen Post, dem einzigen Briefdienst der seinen Angestellten noch “normale” Löhne und keine “Hungerlöhne” bezahlt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert