vonSchröder & Kalender 29.11.2007

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.

Auf tausend Dankschreiben kommen laut ewiger Statistik immer ein Prozent Meckerer. So beschwerte sich gerade ein Mann (!) über unsere phallischen Reminiszenzen an die hippiesken Zeiten der Promiskuität in unserer Serie ›Making of Pornography: Love Love‹. Dem Beschwerdeführer sei folgende Passage aus Karl Philipp Moritz’, ›Götterlehre oder Mythologische Dichtungen der Alten‹ ins Stammbuch geschrieben.

»Da bei den Alten noch nichts unheilig war, was die Natur gebeut, und das Geheimnis der Erzeugung und Fortpflanzung von ihnen als etwas Göttliches betrachtet wurde, wodurch die Gattung bei dem immerwährenden Abfall durch Alter und Krankheit sich in ewiger Jugend erhält, so hatte auch die sonderbare Götterbildung des Priapus mit einem ausgestreckten großen männlichen Zeugungsgliede für sie nichts Anstößiges.

Zuweilen aus Stein, zuweilen nur aus Holz gearbeitet und von den Hüften bis zum Fuß wie ein spitz zulaufender Pfeiler gestaltet, mit einem krummen Gartenmesser in der Hand, war Priapus der Hüter der Gärten und Weinberge. Man brachte ihm Milch, Honig und Wein zum Opfer dar, damit er den Früchten Gedeihen gebe und die Diebe verjage. Unbeschadet seiner Verehrung aber verknüpfte man dennoch den Begriff von Häßlichkeit mit seiner Gestalt, welche zugleich dazu dienen mußte, – die Vögel zu verscheuchen.«

(KPM / BK / JS)

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