vonSchröder & Kalender 18.12.2007

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Es ist neblig, wir sehen nicht, wie der Bär flattert.

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Ende 1968 bezogen die Künstler Henning John von Freyend, Berndt Höppner und Thomas Hornemann eine Ladenwohnung in Köln und produzierten dort Siebdrucke, Bilder, Zeichnungen und Mappenwerke. Die Arbeiten wurden nicht signiert und trugen lediglich auf der Rückseite den Aufdruck »Exit – Bildermacher«.

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Bald stand die Gruppe in regem Austausch mit Rolf Dieter Brinkmann und Ralf Rainer Rygulla, die in den Arbeiten von Exit Parallelen zu ihren eigenen künstlerischen Ansätzen einer Ästhetik der Oberflächen sahen. Brinkmann und Rygulla stellten den Kontakt zum März-Verleger Jörg Schröder her, der größere Formate der Exit-Künstler kaufte, aber auch einige Schutzumschlagmotive für das von Schröder entworfene März-Erscheinungsbild bei Exit in Auftrag gab. Eine Reihe von Motiven wurde benutzt,

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andere, wie die oben gezeigten, hängen seit 1970 als Block an den Wänden der jeweiligen März-Büros, zur Zeit hinter Jörg Schröders Schreibtisch in Berlin.

Nun aber sind die Bilder in der Kölner Ausstellung ›POP am Rhein – Strömungen in Musik, Film Kunst und Clubkultur‹ zu sehen. Deshalb veranstalten wir in den nächsten Wochen wieder eine ›net exhibition‹ und zeigen heute hier vier Kleinformate der Malerin Evelin, die sie uns für die Zeit, in der die Leihgaben an den Wänden fehlen, ausgeliehen hat.

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Jeder hat schon mal von Evelin gehört, Plattencover mit ihren großäugigen Mädchen- oder Jungenfiguren gesehen, die meistens Banalitäten in broken english von sich geben. Was den Reiz dieser ultraoberflächlichen Bilder ausmacht, ist ihre schmerzhafte Niedlichkeit, die zwischen Naivität und Tücke oszilliert. Als der Maler Jim Avignon 1995 die ersten Bilder von Evelin sah, prophezeite er ihr: »Davon wirst du leben können.« Er hat recht behalten.

Evelin, geboren in der Nähe von Kassel, zog Anfang der Neunziger nach Berlin. Mitgründerin des ›Fucky-Laibels‹, Bilder für das Comic-Zine ›Renate‹. Sängerin und Musikerin bei Minitchev, Metalloop und Art Of Kissing. Ausstellungen in Showrooms in New York, Singapur, Paris, Luzern u.a. ›Still not famous #1‹, ein Bildband mit Evelins Arbeiten, ist soeben im Ventil Verlag erschienen.

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Das Plakat zu ›POP am Rhein‹ entwarfen: Barbara Kalender, Till Kaposty und Jörg Schröder.

Der Katalog zum ›POP am Rhein‹-Festival erschien im Verlag der Buchhandlung Walther König.

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Ausstellung im Kölnisches Stadtmuseum, Zeughausstr. 1 bis 3, 50667 Köln.
Dauer der Ausstellung: 13. Dezember 2007 bis 17. Februar 2008
Öffnungszeiten: Dienstags von 10:00 Uhr bis 20.00 Uhr, Mittwochs bis Sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr- Eintritt: 5 € / 4 €

In Düsseldorf wird ›Der März-Raum‹ gezeigt in der Müller & Böhm Literaturhandlung, Bolker Str. 53, 40213 Düsseldorf.
Dauer der Ausstellung: 23. Januar bis 16. Februar 2008
Öffnungszeiten: Montags bis Freitags: 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Samstags 10:00 bis 18.00 Uhr. Eintritt: Frei!

Übrigens: Am Webdesign von ›POP am Rhein‹ begehren wir nicht schuld zu sein.

(BK / JS)

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