Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
Dieter Roth · Ohne Titel
Geht der Winter wieder mal so schlicht
Über meine Breite und die Länge auch.
Sag ich wieder mal ein klein Gedicht,
Denk ich an der Oma strickt behaarten Bauch,
Denk ich wieder mal an meinen Sack,
Wenn’s den friert, dann wird er klein und alt –
Nehm ich meine Sorgen huckepack,
Frühling, Frühling wird es sicher bald.
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn Rückblicke anstehen, stellt sich immer die Frage: Schon wieder ein Jahr vorüber, was haben wir eigentlich die ganze Zeit gemacht?!
Und dann fängt man an, es sich an den Fingern abzuzählen: Im Januar und Februar der ›Bericht des braven Zöllners Sascha‹ für den ›Schicht!‹-Band in der edition suhrkamp; im März die Planung zu einem Achtundsechziger-Projekt der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin, von dem wir dann doch zurücktraten. Es folgten Vorbereitungen zur ›Wollita-Gala‹ und zum Bonus-Dreh für ›Die MÄRZ Akte‹. Im April, Mai und Juni arbeiteten wir an den Texten für das Film-Booklet und produzierten die neunte Folge von ›Schröder erzählt: Guru mit Gänsen‹, die im Juli erschien.
Von August bis Oktober wurde ›Wie der Bär flattert‹ zusammengestellt und produziert – unsere 50. Folge. Im November fanden Lesungen statt, und wir entwarfen das Plakat und den Katalogumschlag für die Ausstellung ›POP am Rhein‹ (Ende 2007 bis Anfang 2008 in Düsseldorf, Köln und Bonn). Was uns besonders freut: Die Literaturhandlung Müller & Böhm, welche in Heinrich Heines Geburtshaus in der Bolkerstraße ihren Sitz hat, veranstaltet eine Lesung über ›Schröders frühe Jahre im Rheinland‹, außerdem wird am gleichen Ort ein MÄRZ-Zimmer gezeigt. Der Katalog zum ›POP am Rhein‹-Festival erschien im Verlag der Buchhandlung Walther König.
Ja, und während der ganzen Zeit haben wir unser Blog in der taz geschrieben. Darüber ist zu vermelden: Unsere Beiträge werden nicht in den Untiefen des Netzes versinken, vielmehr vom Deutschen Literaturarchiv Marbach sub specie aeternitatis als literarische Blogs archiviert.
Da können wir uns beruhigt zurücklehnen, und müssen lediglich feststellen: Etwas fehlt! Urlaub haben wir im verflossenen Jahr wieder nicht gemacht. Aber braucht man den wirklich? Wir bereiten jetzt die nächste Folge von ›Schröder erzählt‹ mit dem Titel ›Eitelkeit auf Eitelkeit‹ vor.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern unseres Blogs ein gutes neues Jahr
Barbara Kalender und Jörg Schröder
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Das Gedicht steht in dem Band: Dieter Roth, ›Da drinnen vor dem Auge‹.
Hrsg. Beat Keusch, Björn Roth, Johannes Ullmaier, Jan Voss. edition suhrkamp, Band 2400, Frankfurt a. M. 2005
Die Rodler-Illustration fanden wir in: K. F. von Freyhold, ›Sport und Spiel‹, Schaffstein, Köln 1906