vonSchröder & Kalender 07.12.2008

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert schwach in östlicher Richtung.
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Am 4. Dezember 2008 titelte die FAZ: »GM, Chrysler und Ford kämpfen um ihre Existenz. Jetzt wollen sie 34 Milliarden Dollar. Was wird aus den Ford-Marken Saab, Volvo und Jaguar? Koch bei Opel.« Opel produziert in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit rund 26.000 Mitarbeitern Autos. Ford produziert in Köln-Niel, Köln-Merkenich, Saarlouis und Aachen.

1983 schrieben wir auf den Klappentext: »Wegen der aktuellen Parallelen zur gegenwärtigen politischen Situation in den USA und zum Problem der Arbeitslosigkeit hier und dort haben wir uns entschlossen, die MÄRZ-Sinclair-Werkausgabe mit ›Am Fließband‹ fortzusetzen.«

Kein anderer Autor als Upton Sinclair hätte es fertiggebracht, die Geschichte des Henry Ford, als Beispiel für den Einfluß der großen amerikanischen Vermögen, und die seines ergebenen Arbeits Abner Shutt so zu schreiben, daß ein solch spannender Roman daraus wird, den John Dos Pasos deshalb für Sinclairs wirkungsvollstes Buch hält.

›Am Fließband‹ von Upton Sinclair über das Wirtschaftsimperium Henry Fords erschien 1937. Getreu seiner früheren Überzeugung, die Sinclair bald bitter bereute, die sozialistische Umwälzung bedürfe des »guten« Kapitalisten, hatte der durch den ›Dschungel‹ berühmte Autor bereits 1919 in Kaliformien versucht, den Autokönig zu bekehren, zumindest zu erreichen, daß er die Gewerkschaft anerkannte.

Der Aufstieg des Henry Ford vom besessenen Tüftler und Erfinder zum zeitweise reichen Mann der Welt und mächtigsten Wirtschaftsführer der USA steht im Mittelpunkt des Romans – kontrapunktiert zum Schicksal der Arbeiterfamilie Shutt. Abner Shutt hat dem jungen Erfinder Henry Ford noch seine erste »Karre« schieben helfen, später avanciert er zum Vorarbeiter, wird Mitglied der großen »Ford-Familie« und in der Depression rücksichtslos gefeuert. Sein Sohn Tom spielt später eine wichtige Rolle beim Streik der Automobil-Arbeiter.

Upton Sinclair, ›Am Fließband – Mr. Ford und sein Knecht Shutt‹, Hrgb. Dieter Herms, Aus dem Amerikanischen von Walter Paul (i.e. Jörg Walter Paul Schröder), Leinen, 260 Seiten, 1983 (nur noch antiquarisch erhältlich).

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(US / BK / JS)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2008/12/07/am_fliessband_von_henry_ford/

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kommentare

  • Die Umschlagabbildung ist eine Collage aus einem Motiv des Tryptichons ›Tribute To The American Working People‹ von Honoré Sharrer und dem bearbeiteten Ford-Logo (Ford-Pflaume) mit nachempfundener Ford-Typo. Gestaltung der Collage: Jörg Schröder.

    Beste Grüße
    Barbara Kalender und Jörg Schröder

  • Zum Schröder- Kalender – Blog vom 7.12.2008
    Ich habe das Sinclair-Buch “Am Fließband” vom März-Verlag jetzt (August 2013) mit Gewinn gelesen.
    Können Sie mir sagen, wer das Titelbild gemalt hat?
    In der Ausgabe der Öffentlichen Bücherhalle ist dazu kein Hinweis zu finden.

    Liebe Grüße
    hans-J. Schneidermann

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