vonSchröder & Kalender 04.02.2009

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Es ist dunstig, wir sehen nicht, wie der Bär flattert.
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Das neue Buch mit Collagen und Gedichten des Universalgenies Werner Büttners ›Lohn des Schweigens‹ hat uns sehr gefallen. In seiner Nachbemerkung schreibt er: »Wir, die wir laut Platon federlos über zwei Beine herrschen, besitzen auch die Fähigkeit, wohltuende Geräusche im lyrischen Rahmen hervorzubringen. Man vermutet, dass diese Fähigkeit aus dem Bestreben entwickelt wurde, sich Balzvorteile zu verschaffen. Früh war einem Teil der Gattung offenbar, dass man die Frauen am besten mit Hilfe ihrer eigenen, meist schönen Ohren zu Fall bringt. In dieser lyrischen Tradition nun bewegen wir uns mit traumwandlerischer Sicherheit, denn sie ist ein weites, zertrampeltes Feld.« Seine Gedichte besingen die Erotica, Dionysiaca und Vanitatia. Es fiel uns schwer, aus der Fülle seiner schönen Gedichte eines auszuwählen:

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Im Boot namens »Unterschied«
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Dass Mann und Frau voll Differenzen,
weiß jeder, den ein Weib gebar,
sich drüsenfiebrig zu ergänzen,
stellt unsre Lebensleitung dar.
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Die Frau, sie speichelt schon drauf los,
sobald Salat erscheint bei Tische,
der Mann erwartet Fleisch zu Kloß,
damit es speichelnd ihn erwische.

(WB / BK / JS)

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