vonSchröder & Kalender 07.11.2009

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nordwestlicher Richtung.
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Auch das gab es bei März: 1980 erschien das Buch des freigekauften DDR-Dissidenten Wolf Deinert, der weder im Osten noch im Westen seine Heimat fand. Und so wurde es bei Zweitausendeins im Merkheft Nr. 54 verkauft: »Wolf Deinert ist ein Freigekaufter aus der DDR. Sein Buch heißt ›Meine Heimat‹. Er meint damit nicht die DDR, die er verlassen wollte / durfte. Nicht die BRD, die ihn sich gekauft hat. Er meint beides. Und mit Ironie. Deinert stellt in seinem Buch den Deutschen vor, der gegen alle Realitäten sein Heimatrecht fordert. Erst versucht er es mit der positiven Utopie einer wahrhaft sozialistischen Gesellschaft. Dann versucht er es mit der optimistischen Utopie, daß der freie Markt in der Bundesrepublik auch freie Beziehungen untereinander möglich macht. Ergebnis: Keine Heimat. Deinert hält es hier wie dort nicht aus. ›Die deutsche Thematik, interessant, weil gut geschrieben‹, Süddeutscher Rundfunk. 166 Seiten, fester Einband, März. 16 DM. Nummer 15866.«
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Heute hat Wolf Deinert offenbar seine Heimat gefunden, er schreibt für die Junge Freiheit – Kommentar überflüssig. Nach David Horowitz der zweite Renegat im März-Programm vor solchen unangenehmen Überraschungen ist man als Verleger nie sicher.

Wolf Deinert, Meine Heimat, März Verlag
Wolf Deinert, ›Meine Heimat‹. Hardcover ohne Schutzumschlag, 168 Seiten. März Verlag, 1980 (nur noch antiquarisch erhältlich).

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Wolf Deinert, Meine Heimat, März Verlag
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Wolf Deinert, Meine Heimat, März Verlag
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Wolf Deinert, Meine Heimat, März Verlag
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Wolf Deinert, Meine Heimat, März Verlag
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Wolf Deinert, Meine Heimat, März Verlag
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(WD / BK / JS)

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